Knapp 700 DemonstrantInnen – und damit mehr als doppelt so viele als im Vorjahr – setzten am Samstag, 18. April in Braunau/Inn ein kräftiges Zeichen gegen Rassismus, Faschismus und Rechtsextremismus.
Bei strahlendem Sonnenschein zog der Demozug vom Bahnhof in die Innenstadt, wo vor dem Gedenkstein für die Opfer des Faschismus die Abschlusskundgebung stattfand.
Die Kundgebung stieß nicht nur auf großes Interesse sondern bei breiten Teilen der Braunauer Bevölkerung auch auf Zustimmung, was sich in Form aufmunternder Worte oder Applaus von AnrainerInnen ausdrückte.
Vollends gescheitert sind die Versuche von Rechtsextremisten die antifaschistische Bewegung zu spalten.
Fronttranspi: „Keine Nazis in unsrer Stadt“
Die von der KJÖ Braunau organisierte Demonstration wurde von über 40 demokratischen Organisationen unterstützt; Braunauer BürgerInnen und Jugendliche, SozialdemokratInnen, KommunistInnen, bürgerliche AntifaschistInnen, Grüne und autonome Linke sammelten sich hinter dem Transparent „Keine Nazis in unsrer Stadt“. Ein klägliches Bild boten die wenigen anwesenden Neonazis, die sich in Seitengassen versteckten. Gar nichts zu sehen war von der NVP, die im Vorfeld der Demonstration große Sprüche klopfte. Ihre Sprachkenntnisse stellten die eifrigsten Verfechter des Deutschtums mittels nächtlich geklebter Zettel zur Schau, auf denen sie „Tot (sic!) dem Kommunismus“ forderten. Auf diesen Zetteln fand sich auch eine antisemitische Hetzzeichnung, die im Nazi-Faschismus Verwendung fand.
Auf der Auftaktkundgebung sprachen VertreterInnen der ATIGF (Föderation der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei), der DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine) und der SLP (Sozialistische Linkspartei), die in ihren Reden Rassismus und Nationalismus als Herrschaftsinstrumente des Kapitals verurteilten und darauf hinwiesen, dass gerade in Zeiten der Krise des kapitalistischen Systems ein gemeinsames Vorgehen aller ArbeiterInnen und Jugendlichen nötig ist. In einem verlesenen Grußwort der steirischen KPÖ wurde die Bedeutung des Widerstandskampfes gegen den Faschismus hervorgehoben und darauf hingewiesen, dass wer aktiv für seine Interessen eintritt, nicht mehr anfällig für die Parolen der Rechten ist.
Bei der Abschlusskundgebung überbrachte der Landesvorsitzende des KZ-Verbandes Oberösterreich Grüße der Widerstandskämpfer Rudi Haunschmid und Max Petek. Nach der Ansprache eines Vertreters der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ), in der die Wichtigkeit eines gemeinsamen Vorgehens österreichischer und deutscher AntifaschistInnen betont wurde, bekräftige ein Sprecher der KJÖ Braunau in seiner Rede die Forderung nach einem Verbot der rechtsextremen NVP, in deren Parteiprogramm sich Passagen aus einem SS-Schulungstext finden.
Auf der anschließenden Diskussionsveranstaltung im Lokal „Club2“ beleuchteten Robert Andreasch (a.i.d.a.-Archiv München) und Wolfgang Purtscheller (Journalist und Buchautor) die extreme Rechte in Österreich und Süddeutschland.
Quelle: KJÖ
Merken