Bundesweiter Bildungsratschlag in Zusammenarbeit
mit dem Autonomen AusländerInnen Referat der Uni FFM
3./4. Oktober – Frankfurt (Main), Studierendenhaus (Mertonstr. 26-28)
Workshops > Vorträge > Filme > Party gegen die Bildungskiller!
Im Juni demonstrierten über 250.000 SchülerInnen, Studierende und Azubis beim bundesweiten Bildungsstreik gegen die Zustände im Bildungssystem. Mit Forderungen nach kostenloser Bildung, Abschaffung der sozialen Auslese, kleineren Klassen und weniger Prüfungsdruck gingen sie auf die Straße. Nach dem ersten Bildungsstreik im November 2008 haben wir, Jugendliche aus Schulen, Hochschulen und Betrieben gezeigt, dass wir Druck gegen die Bildungskiller in den Regierungen, in Wirtschaftsverbänden und Parteien machen können. Mit einem bundesweiten Bildungsratschlag will die SDAJ gemeinsam mit Schulstreikaktivisten aus örtlichen Bündnissen und anderen Jugendorganisationen, sowie den Studierenden vom Autonomen AusländerInnen Referates eine gemeinsame Auswertung des Bildungstreiks ermöglichen und eine Strategiedebatte zum Bildungsabbau anstoßen. Beim Bildungsratschlag wollen wir mit Dir Diskutieren, wie es weitergehen kann. Mit Workshops, Filmen, Diskussionen und Party!
>> Rückblick
Im November 2008 gingen 100.000 Schüler beim ersten bundesweiten Schulstreik auf die Straße. Im Juni dieses Jahres waren es sogar 250.000 Schüler, Studierende und Azubis! Zum Einstieg gibt’s Bilder, Videos und O-Töne! Wir blicken zurück: Was ging beim Bildungsstreik 2009?
>> Workshops
Geschichte der Schülerproteste: Mit dem bundesweiten Schulstreik 2008 wurde der Schülerprotest nicht erfunden, sondern wieder aufgenommen. Bereits in den 20er Jahren kämpften Schüler – auch mit dem Mittel des Schulstreiks – für bessere Bildung. Der bisherige Höhepunkt von Schülerprotesten wurde in der Folge von 1968 erreicht. Was können wir heute von der damaligen Bewegung lernen? Welche Forderungen sind heute noch aktuell?
Eine Schule für Alle: Für die Gesamtschule als Einheitsschule gilt es noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Zwar wird die Zahl der Kritiker des mehrgliedrigen Schulsystems immer größer, doch viele Schüler haben noch Vorurteile gegenüber einem grundlegenen Bruch mit diesem Schulsystem. Hier zeigen wir Argumentationen auf und tauschen uns aus, welche Rolle die Forderung in den einzelnen Städten beim Schulstreik gespielt hat – und wie sie in Zukunft von den Bündnissen verbreitet werden kann.
Bundeswehr in der Schule – was tun? Schulbesuche von Bundeswehroffiziere nehmen massiv zu. Mit aufwendigen Materialien und Spielen versucht die Bundeswehr, sich und ihre Kriegseinsätze im besten Licht zu zeigen. Wie kann ein Bundeswehr-Besuch in der Schule schon im Vorfeld verhindert werden? Wie kann man einem Offizier im Unterricht kontra geben?
Migranten im deutschen Schulsystem: Migranten haben es besonders schwer im deutschen Schulsystem. Zum einen sind sie vom allgemeinen Bildungsabbau betroffen wie alle anderen Schüler. Zum anderen werden sie besonders durch das auf Sprachen orientierte Schulsystem vom Gymnasium ferngehalten. Welche Forderungen haben Schüler nichtdeutscher Herkunft?
Die Einführung von modularisierten und Bachelor-Studiengängen hat auch in Frankfurt/M zu verschärften Studien- und Lebensbedingungen von ausländischen Studierenden geführt. Das spiegelt sich nicht nur in Frankfurt, sondern auch bundesweit wieder. Im Workshop wollen wir uns die Situation vor Augen führen und Gegenaktivitäten, die im Bezug zum Bildungsstreik und den studierenden Protesten stehen diskutieren.
Azubis im Bildungsstreik! An vielen Bildungsstreik-Demos nahmen auch Auszubildende teil. Sie sind vom Bildungsabbau genauso betroffen. Statt breit gefächerter Berufsqualifikation werden viele als billige Arbeitskräfte missbraucht. Und in der Krise wird die Übernahme nach der Ausbildung massenhaft gestrichen. Wie können Azubis und Gewerkschaften den nächsten Bildungsstreik nutzen?
Repression in der Schule: Kopfnoten, unsinnige Verbote wie die von Handys, Trinken im Unterricht etc., „Trainings“räume usw. nehmen ständig zu. Was wird mit der Gängelung von Schülern bezweckt? Was können wir dagegen tun?
Schulbesetzung: Beim letzten Bildungsstreik gab es in einigen Städten einen von Schülern organisierten alternativen Unterricht. Diese Aktionsform wird in anderen Ländern mit Schulbesetzungen kombiniert. Wie kann eine solche Aktion durchgeführt werden?
>> Schülerproteste
international
In vielen Ländern Europas gehen derzeit Schüler gegen miese Unterrichtsbedignungen auf die Straße. Was haben die Proteste gemein? Wie kämpfen Schüler anderer Länder gegen die Bildungskrise? Fotos & Videos!
>> Vortrag
Wie wirkt sich die weltweite Wirtschaftskrise auf das Schulsystem aus? Welche Tendenzen des Bildungsabbaus sind zu erwarten? Die Konzepte der Herrschenden knüpfen an den bisherigen Umbau des Schulsystems an: Privatisierung und Kommerzialisierung, Kürzung der Bildungshaushalte und zunehmende Repression als Antwort auf die veheerenden Auswirkungen; Festhalten am mehrgliedrigen Schulsystem. Mit welchen Forderungen kann die Schulstreikbewegung aktuellen und zukünftigen Tendenzen des Bildungsabbaus entgegentreten?
>> Diskussion
Schafft 1,2, viele Schulstreiks? Wie weiter? Nach dem zweiten bundesweiten Schulstreik stellt sich die Frage für Schulstreikaktivisten, Schülervertreter und Jugendorganisationen, mit welchen Aktionen die politische Auseinandersetzung um die Forderungen nach kostenloser Bildung und besseren Lernbedingungen vorangetrieben werden kann. Mit welchen Forderungen müssen wir der Krisenpolitik entgegentreten? Wie können wir unsere Forderungen durchsetzen? Wir diskutieren mit Schulstreikaktivisten, Schülervertretern und anderen Jugendorganisationen.
>> Programm & Ort
Samstag, 3.10.
13 Uhr: Rückblick: Schulstreiks 08/09
14 Uhr: Workshop-Phase 1 + Pause
16 Uhr: Workshop-Phase 2 + Pause
18 uhr: Schulstreik international
21:30 Konzert von Quinoa gegen die Bildungskiller
Im KOZ- Studierendenhaus Mertonstr. 26-28
Frankfurt am Main, Eintritt 3€
Sonntag, 4.10.
10 Uhr: Vortrag: Bildung in der Krise
12 Uhr: Podiumsdiskussion “Bildungsstreik”
13 Uhr: Ende!
Infos & Anmeldung:
info@sdaj.org
Schlafplätze vorhanden
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