„Radikal. National. Ins Hirn Gefickt.“ - Treffende Beschreibung der NPD

Rostock: Wie geht sozial?

veröffentlicht am: 19 Dez., 2010
„Radikal. National. Ins Hirn Gefickt.“ - Treffende Beschreibung der NPD

„Radikal. National. Ins Hirn Gefickt.“ – Treffende Beschreibung der NPD

GenossInnen der SDAJ Rostock analysieren auf ihrer Website die „Globalisierungskritik“ der NPD:

Fast Jede_r kennt die NPD-Parole „sozial geht nur national-global dient dem Kapital“, sei es nun durch meterhoch an Straßenschildern und Laternen befestigte Plakate, durch stumpfe Reden der faschistischen Parteifunktionäre oder durch Flyer, die einem millionenfach in den Briefkasten geworfen werden, um anschließend im Müll zu landen.

Diese Parole mag manchem Menschen vielleicht als schlüssig und durchaus als sinnvoll erscheinen, doch bei näherer Betrachtung entpuppt sie sich als erzreaktionär auf der einen und als blanker Unsinn auf der anderen Seite.

Zu erst einmal geht die Parole von der These aus, dass eine Vermischung der „Völker“ und der Welthandel die Ursachen für Unterdrückung und moderne Probleme sind. Völker allerdings sind nichts weiter als ein Konstrukt, welches mit der Konstituierung der bürgerlichen Gesellschaft gefestigt werden musste und ebenso biologistischer Unsinn sind. Wenn also Menschen aus verschiedenen Nationen Kinder bekommen, so ist dies weder besser noch schlechter, als wenn die Kinder von Eltern der gleichen Nation stammen, es ist einfach so.

Weiterhin ist „Welthandel“ ein sehr schwammiger Begriff, welcher von Faschist_innen oft auch nicht weiter erklärt wird. Dennoch wird eine Lösung aus dem Hut gezaubert: den Welthandel und das damit verbundene Wachstum so weit es geht einschränken und stattdessen auf den Handel in der eigenen Nation setzen.

Doch ist das überhaupt möglich? Wir als Marxisten können das nur verneinen. Der Grund dafür ist der Klassenwiderspruch im Kapitalismus. Auf der einen Seite steht das Bürgertum (die Kapitalistenklasse), welches Produktionsmittel besitzt, auf der anderen Seite das Proletariat (die Arbeiterklasse) welches keine Produktionsmittel besitzt und nur die eigene Arbeitskraft zu verkaufen hat. Im Austausch gegen Löhne erhält nun der Kapitalist diese Arbeitskraft, mit welcher die Arbeiter_Innen verschiedene Dinge herstellen und dergleichen. Bei dem Verkauf des nun durch die Arbeitskraft neu geschaffenen Produktes auf dem Markt liegt aber der Wert dieses neuen Produktes höher als der Lohn der Arbeiter_Innen und die für seine Schaffung notwendigen Produktionsmittel. Dieser höhere Wert wird als Mehrwert bezeichnet und kommt direkt dem Kapitalisten zu Gute. Ein großer Teil des Mehrwertes wird nun für die Ausweitung der Produktion verwendet. Dies liegt an der Konkurrenz zwischen den einzelnen Kapitalisten, welche permanent existent ist. Weitet ein Kapitalist die Produktion aus, so müssen andere nachziehen, um nicht irgendwann im Wettbewerb zu verlieren, was den Niedergang des eigenen Betriebes (Aufkaufen durch andere etc.) und höchstwahrscheinlich ein Abrutschen in die Arbeiter_innenklasse nach sich ziehen würde. Dieses Wachstum führt nun immer wieder zu Überproduktionskrisen, denn irgendwann können nicht mehr alle Waren in einem gewissen Rahmen (z.B. in einer Stadt) abgesetzt werden, was dann die Krise auslöst. Bestes Beispiel für eine solche Krise ist übrigens die derzeitige weltweite „Finanzkrise“. Um solchen Überproduktionskrisen entgegenzuwirken, muss der Rahmen ständig erweitert werden. Wächst nun ein kapitalistischer Betrieb über die Grenzen der „eigenen“ Nation hinaus, so ist das Imperialismus mit all seinen negativen Folgen wie Armut, Hunger usw., aufgrund totaler wirtschaftlicher Abhängigkeit der „dritten Welt“ von den imperialistischen Nationen (zu denen übrigens auch Deutschland zählt und schon immer zählte).

Den Imperialismus komplett zu erklären, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, die eben beschriebene kurze Zusammenfassung macht aber eines klar: so lange es den Kapitalismus gibt, wird es aufgrund der Konkurrenz zu Wachstum kommen und somit auch immer zu Imperialismus und weltweitem Handel.

Faschisten wollen aber den Grundwiderspruch der Klassen im Kapitalismus gar nicht aufheben- im Gegenteil, sie wollen ihn in der Volksgemeinschaft verwischen und so tun, als würden Arbeiter_innen und Kapitalisten an „einem Strang“ ziehen. Gleichzeitig wollen sie einen extrem autoritären Staat aufbauen, der Wachstum über die eigenen Staatsgrenzen verhindern soll, was angeblich im Interesse der „Volksgemeinschaft“ sei. Wie solche Staaten aussehen, hat die faschistische Vergangenheit Deutschlands wohl ausreichend gezeigt.

Wir sagen daher: nur die internationale Solidarität, nur der gemeinsame Kampf der Arbeiterklasse auf der ganzen Welt kann den Kapitalismus überwinden, durch Aufhebung der Klassengegensetze und durch Errichtung des Kommunismus.

Sozial geht nur international!
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

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