„The only path for the youth is the revolutionary path, there is no other path.“
Ho Chi Minh
Der heutige Freitag war tatsächlich der erste Tag, an dem ich morgens nicht von strömendem Regen geweckt wurde; also bei strahlender Sonne Frühstück gepackt und ab in den Bus zum Festivalgelände.
Der fünfte Tag der Weltfestspiele der Jugend und Studierenden stand im Zeichen Asiens, d.h. dass der Großteil der Workshops und Seminare sich um wichtige politische Themen und Geschehen im einwohnerstärksten Kontinent drehte. Allgemein scheint sich so langsam eine gewisse Routine (voll und ganz positiv gemeint!) in der Festivalorganisation entwickelt zu haben.
Unschlagbares Highlight stellte die Veranstaltung der Ho Chi Minh Communist Youth Union über „den Aufbau und die Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes“ dar. Nach einer kulturellen Darbietung von einheimischen (Pop-) Musikern und dem traditionellen Vermählungstanz (Das auserkorene Paar muss über Holzstäbe springen, die im Takt der Musik von anderen bewegt werden. Schaffen sie es, ohne ins Straucheln zu kommen, sind sie füreinander geschaffen.) wurden verschiedensten Referate gehalten. Ein Veteran der Weltfestspiele erinnerte an den Krieg mit den USA und erklärte die Strategie der Kommunistischen Partei und des Jugendverbandes zum Aufbau des Sozialismus in ihrem Land. Ein Mitglied des ZK der Youth Union berichtete über nunmehr fast 80 Jahre erfolgreicher Jugendarbeit und viele internationale Delegierte (Vizepräsident des WBDJ, Vertreter der DVR Korea und einer Organisation in Sri Lanka) unterstrichen die internationale Bedeutung der vietnamesischen Revolution und des heutigen Staates. Zum Abschluss begrüßte eine durch Agent Orange körperlich behinderte Frau die Zuhörerschaft.
Desweiteren nahm ich an einem „Interexchange Meeting“ für SchülerInnen und Studierende teil, wo viele spannende Erfahrungen im Kampf um freie, öffentliche Bildung ausgetauscht wurden.
Die Fußballmannschaft der gesamten deutschen Delegation ist zwar leider am Abend bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden, aber wer kann es ihnen verübeln bei Spielgegnern wie den heroischen palästinensischen Freiheitskämpfern oder der klassenbewussten griechischen Arbeiterschaft (gegen die sogar der einzige Sieg errungen wurde!)? Als einziges teilnehmendes Team hat unsere Auswahl jedoch geschlechtergemischt gespielt, was Deutschland quasi wieder zum „Weltmeister der Herzen“ machen könnte.
Abends haben wir dann noch zu überwiegend elektronischer Musik -extra aufgelegt von einem DJ- mit den ukrainischen GenossInnen den Abend ausklingen lassen.
Sebastian, Bonn
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