Während hierzulande in den Medien kaum noch über die Krise gesprochen wird, häufen sich die Anzeichen dafür, dass die Abwälzung ihrer Kosten zulasten der arbeitenden und lernenden Bevölkerung sich immer mehr verschärft. Die Kohle, die einst den Banken und Konzernen hinterhergeschmissen wurde, soll vor allem aus den Kommunen wieder rausgepresst werden.
Das bedeutet insbesondere für Jugendliche massive Angriffe auf ihre Lebensbedingungen. Sei es die Aussetzung der Übernahme oder die Streichung von Ausbildungsplätzen im öffentlichen Dienst, sei es das Kaputtsparen unserer Schulgebäude oder Einsparungen und Preiserhöhungen bei der öffentlichen Instrastruktur, z.B. des Nahverkehrs.
Ein wahrer „Klassiker“ in diesem Zusammenhang sind die Angriffe auf Jugendzentren – in der gesamten Republik. In unserem Feature berichten wir daher ausführlich von dem Beispiel aus Essen, wo die Jugend zur Abwehr dieses Angriffs in die Aktion gekommen ist. Bleibt zu hoffen, dass bald auch in anderen Städten diesbezüglich zurückgeschlagen wird.
Die Unternehmer hingegen bereiten sich schon seit Langem auf kommende Krisen vor: Hier deutet sich schon seit einiger Zeit an, dass Leiharbeit zu einer neuen Strategie geworden ist. Selbst bei gleichen oder (wie z.B. in Thüringen) teilweise sogar höheren Löhnen im Vergleich zur Stammbelegschaft, kann das Kapital hier – durch eine flexible „hire and fire“-Politik – Kosten sparen bzw. – was das selbe ist – seine Profite steigern.
Gleichzeitig wird die Belegschaft so immer weiter ausgehöhlt, gespalten und somit ihre Kampfkraft geschwächt. Dies alles deutet darauf hin, dass sich Leiharbeit nicht „fair gestalten“ lässt und die gewerkschaftliche Forderung nach gleicher Bezahlung zu kurz greift. Wir hoffen daher mit unserem Schwerpunkt zum Thema euch ein gutes Material an die Hand gegeben zu haben, mit dem ihr diese wichtige Diskussion – vor allem am 1. Mai – mit den Kolleginnen und Kollegen führen könnt.
In diesem Sinne,
Euer Zeitungskollektiv
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