Die GenossInnen der SDAJ Wuppertal berichten auf ihrer Website von den Gegenaktivitäten anläßlich des Naziaufmarsches in Stolberg.
Auch dieses Jahr mobilisierten die Nazis wieder nach Stolberg, um über ihren „angeblichen Kameraden“ Kevin zu trauern. Kevin wurde in einem Streit von einem migrantischen Jugendlichen erstochen. Dieser Streit war nicht politisch motiviert, sondern privater Natur. Diesen Vorfall instrumentalisieren die NPD und Freien Kameradschaften seit 2008 für einen Trauermarsch durch das Dorf Stolberg. Dieses Jahr beteiligten sich 400 Nazis an dem Trauermarsch am 9. April während 1000 Antifaschisten gegen die Nazis protestierten. Zu dem Fackelmarsch, den die Nazis am Tag zuvor in Stolberg durchführten, kamen 150 Nazis, während 300 Antifaschisten versuchten auf die Naziroute zu gelangen. Die Nazidemo am 9. April konnte durch Blockaden vieler Antifaschist_Innen am Stolberger Hauptbahnhof erst mit vier Stunden Verspätung durch Stolberg ziehen.
Auch wir beteiligten uns an den Blockaden gegen den Trauermarsch der Nazis, nachdem wir mit einem Bus aus Wuppertal angereist waren. Leider war es in der Stolberger Innenstadt nicht möglich die Naziroute zu erreichen weshalb wir uns auf das ausbuhen der Nazis von den Barrikaden aus beschränkten. Wie in Wuppertal am 29.01.2011 ist auch in Stolberg der Umgang mit den Gegendemonstrant_Innen zu verurteilen. Das Kesseln von 200 Demonstrant_Innen aufgrund des Verlustes eines Einsatzplanes ist rechtswidrig. Den Tag als allgemeinen Erfolg zu sehen währe diplomatisch gesagt übertrieben. Aber durch die Blockaden am Bahnhof konnte die Demo wenigstens um ein paar Stunden verschoben werden. Außerdem ist ein leichter Rückgang der Nazimengen im Bezug auf die Vorjahre zu beobachten.
Auch war ist die erstmalige große Mobilisierung von antifaschistischen Kräften als positiv zu werten, denn es gibt kein ruhiges Hinterland!
Merken