Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat erneut gezeigt, dass Energiekonzerne und Behörden für den Profit über Leichen gehen. Die deutschen Atomkonzerne stehen „Tepco“, dem Betreiber des AKW Fukushima in Nichts nach. Sie wollen bis in die ferne Zukunft an der Nutzung der Atomkraft festhalten, ungeachtet der Risiken für Mensch und Natur. Die Profite, die sie dabei machen, siegen immer wieder über Sicherheitsstandards und staatliche Kontrollen. Denn die Erhöhung der Sicherheit bei Betrieb und Endlagerung ist kostspielig und schmälert die Gewinne.
Dies wird immer mehr Menschen in Deutschland bewusst. Der Druck auf die Bundesregierung wächst, die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke zurückzunehmen und einen sofortigen Atomausstieg zu beschließen. Wenn Parteien wie SPD und Grüne hingegen den Ausstieg aus der Atomkraft fordern, ist das Heuchelei. Sie waren es, die als Regierungskoalition den Atomausstieg verhindert haben. Die Macht der Energiekonzerne wollen sie genauso wenig antasten wie die traditionellen Atomparteien CDU/CSU und FDP.
Die letzten zehn Jahre Energiepolitik zeigen: Nicht die etablierten Parteien, nur der massenhafte Druck der Bevölkerung bewegt etwas – ob gegen Castor-Transporte, einbrechende Endlager wie in Asse oder künftige Endlager wie in Gorleben. Daher benötigen wir eine selbstbewusste Arbeiterklasse, die gelernt hat, sich von den Herrschenden nicht alles gefallen zu lassen und ihre Interessen durchzusetzen. Wie die Erziehung einer solchen jedoch bereits durch unser repressives Schulsystem systematisch verhindert wird, genau darum geht es im Schwerpunkt dieses Heftes.
Lest es und diskutiert es mit euren Freundinnen und Freunden, z.B. auf den vier regionalen Pfingstcamps der SDAJ oder auf dem UZ-Pressefest der DKP, das vom 24.-26 Juni in Dortmund stattfinden wird.
In diesem Sinne
Euer Zeitungskollektiv