Am späten Abend des 28.07.2011, griffen Neonazis in Dortmund-Wellinghofen eine Gruppe fünf Antifaschisten mit Baseballschlägern, Messern und Steinen an.
Die Nazis sprangen vermummt aus dem als „Kameradschaftswagen“ des Nationalen Widerstands Dortmund bekannten VW-Bus, mit dem sie offenbar bewaffnet durch Dortmund fuhren und die Straßen nach politischen Gegnern absuchten. „Die verständigte Polizei kam spät, ließ die Angreifer entwischen, ermittelt jetzt auch noch gegen die Linken und nahm eine herbeigeeilte Mutter eines der Antifaschisten kurzzeitig fest.
In der gleichen Nacht schmierten Neonazis im Bereich des Hörder Nordens rechte Parolen. Betroffen war u.a. auch das Wohnhaus eines Antifaschisten. Die Nazis brachten ein Hakenkreuz und antisemitische Schriftzeichen an.“, schreibt das Bündnis „Dortmund stellt sich Quer“ auf ihrer Website.
Nur wenige Stunden vor dem Übergriff fand in Dortmund eine Kundgebung gegen die zunehmende rechte Gewalt im Vorfeld des Antikriegstags statt, über die die SDAJ Dortmund berichtet:
Mehr als 100 Menschen demonstrierten am Donnerstag abend (28.7.2011) in Dortmund-Dorstfeld gegen rechte Gewalt.
Unter dem Motto „Solidarität mit den Opfern rechter Gewalt“ hatte das Bündnis Dortmund gegen Rechts zu einer Kundgebung auf dem Wihelmplatz aufgerufen. In Dorstfeld wohnen viele Neonazis in Wohngemeinschaften rund um den Wihelmplatz.
In den letzten 2 Wochen kam es in Dortmund zu zahlreichen Angriffen auf Wohnhäuser von Antifaschisten und auf die Parteibüros von Die Linke und DKP. Diese Angriffe können der Neonaziszene zugerechnet werden.
Die Rednerinnen und Redner machten deutlich, dass die Dortmunder Antifaschisten sich durch diese Übergriffe nicht einschüchtern lassen und riefen zur Solidarität mit den Betroffenen auf. Alle waren sich darin einig, an den Plänen zur Blockade des so genannten „Nationalen Antikriegstags“ am 3. September festzuhalten. Es wurden auch Parallelen zum Anschlag in Norwegen gezogen: Nur eine verbrecherische Ideologie macht so eine grausame Tat erst möglich.
Das Bündnis „Dortmund Stellt Sich Quer“ unterstützte die Veranstaltung. „Wir werden den Naziaufmarsch am 3.9. blockieren. Diese Einschüchterungsversuche der Nazis werden nichts daran ändern. Und das wird jedes Jahr so sein, bis der jährliche Großaufmarsch der Nazis Geschichte ist“, so ein Sprecher von DSSQ.