Aufruf zur Demo gegen die Kriegskonferenz in Bonn am 03.12.2011
Zehn Jahre nach Beginn des Afghanistankrieges treffen sich die kriegführenden Staaten am 05. Dezember in Bonn, um über ihre Vorstellungen für die Zukunft Afghanistans zu beratschlagen. Bei der ersten Afghanistankonferenz, die vor zehn Jahren auch in Bonn stattfand, hoben die Kriegsherren in Kolonial-Manier die Regierung Karzai ins Amt. Nach zehn Jahren Krieg und Besatzung sind auch von der neuen Konferenz keine „Friedensperspektiven“ – um die es angeblich gehen soll – zu erwarten.
Der Krieg in Afghanistan
Seit zehn Jahren versuchen die Nato-Truppen nun schon, Afghanistan mit Bomben, Killerkommandos, eigenen Besatzungs- und afghanischen Hilfstruppen endgültig zu unterwerfen. Im Namen von Demokratie und Menschenrechten wurde das Land mit Krieg überzogen. Weder das eine noch das andere war jemals Ziel der Aggressoren. Tatsächlich geht es um imperialistische Rohstoffinteressen und geopolitische Einflussnahme in der Region. Vom Krieg in Afghanistan profitieren auch deutsche Konzerne.
Deutschland kämpft ganz vorne mit
Die Bundesrepublik war beim Krieg in Afghanistan mit der Bundeswehr von Anfang an mit dabei. Während anfangs noch versucht wurde, den Eindruck zu vermitteln, die deutschen SoldatInnen seien nur zum Brunnenbohren in Afghanistan, wird mittlerweile offen davon gesprochen, dass sich die Bundeswehr im Kampfeinsatz befindet. Und was das bedeutet, konnte man im September 2009 erleben, als auf Befehl eines deutschen Offiziers bei einem Bombenangriff in der Nähe von Kundus über 140 afghanische ZivilistInnen getötet wurden.
Werbefeldzug an der Heimatfront
Trotz des immer weiter eskalierenden Krieges in Afghanistan, trotz der mittlerweile über 50 in Afghanistan getöteten deutschen SoldatInnen, und trotz der Vorbereitung auf immer weitere Kampfeinsätze weltweit, wirbt die Bundeswehr mit dem zynischen Versprechen, sie biete Jobs mit Zukunft. Mit dem weiteren Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee, dem auch die Verkleinerung der Truppe insgesamt bei Aufstockung der einsatzfähigen Truppenteile dient, verschärft sich auch das Nachwuchsproblem der Bundeswehr. Mit Jugendoffizieren und Wehrdienstberatern, in Schulen, Unis, Jobcentern, auf Marktplätzen und Jugendmessen will die Bundeswehr von Ausbildungsplatzmangel, fehlender Übernahme und Studiengebühren profitieren und neues Kanonenfutter anwerben.
Gegen die Kriegskonferenz!
Gegen die Konferenz der Kriegstreiber, gegen die Konferenz derer, die Afghanistan bombardieren, besetzen und ausplündern, gegen die Konferenz derer, die uns für ihre Kapitalinteressen verheizen, werden wir am 3. Dezember in Bonn auf die Straße gehen! Wir fordern: Bundeswehrfreie Zone weltweit! Raus aus Afghanistan, Schulen und Jobcentern! Wir brauchen freie Bildung, ausreichend Ausbildungsplätze und Übernahme für alle statt Krieg und Besatzung für Profite! Auf zur Demo, beteiligt euch am Jugendblock!