Im letzten Jahr stieg die offizielle Zahl der LeiharbeiterInnen auf 982.000 und Schätzungen zufolge wird dieses Jahr die historische Marke von jahresdurchschnittlich einer Million LeiharbeiterInnen überschritten.
Besonders häufig trifft es Jugendliche: Nach der Ausbildung werden die Wenigsten übernommen – oft kommen sie aber als LeiharbeiterInnen zurück in den Betrieb. Leiharbeit hat verheerende Folgen: Im Bundesdurchschnitt bekommen LeiharbeiterInnen 50% weniger Lohn. Hinzu kommen Unsicherheit, meist miserable Arbeitsbedingungen und enormer Druck: wer als LeiharbeiterIn nicht spurt, der ist einfach wieder weg.
Die faktische Aushöhlung des Kündigungsschutzes ist für die meisten Betriebe das wichtigste an der Leiharbeit. So können sie nicht nur bei den Löhnen sparen, sondern vor allem bei den Entlassungen. Und das nutzen die Konzerne ganz bewusst und strategisch, um in kürzester Zeit Personalkosten abbauen zu können – als Vorbereitung auf die nächsten Krisen.
Das setzt aber nicht nur die LeiharbeiterInnen, sondern die gesamte Belegschaft unter Druck: LeiharbeiterInnen wirken quasi als LohndrückerInnen und den Stammbeschäftigten wird ständig vor Augen geführt, wie ersetzbar sie sind. Das schwächt natürlich die Kampfkraft der Belegschaft und auch der gesamten Arbeiterklasse.
Die neueste Masche der Konzerne, um zunehmende Regelungen der Leiharbeit zu umgehen, sind Werkverträge. Ganze Bereiche werden ausgelagert und anschließend über Werkverträge wieder eingekauft. Werkverträge sind für die Konzerne nichts anderes als Leiharbeit – ohne „lästige“ Regelungen.
Deshalb: kämpfen wir gegen Leiharbeit und Werkverträge – alle LeiharbeiterInnen und Werkvertragsbeschäftigte müssen in normale, unbefristete Arbeitsverhältnisse übernommen werden!
Flugblatt zur Tarifrunde der Metall- & Elektroindustrie 2012 (3,5 MiB, 1.722 hits)