Feindbild Islam – Lügen um zu spalten

veröffentlicht am: 26 Apr, 2012

(Foto: James Rea, CC)

Seit den Anschlägen auf das World Trade Center in New York im Jahr 2001 sind Muslime einer verstärkten Diskriminierung ausgesetzt. Mit Beginn des „Krieges gegen den Terror“, der mit der Besetzung Afghanistans eingeleitet wurde, fingen Meinungsmacher an, ein „Feindbild Islam“ zu zeichnen. Rassistische Vorurteile gegenüber allen Menschen aus dem arabischen Raum und der Türkei haben seitdem Hochkonjunktur.

Mit Schlagzeilen wie „Der Terror kommt aus dem Herzen des Islam“ (Zeitung „Die Welt“) wird Stimmung gemacht. Es wird versucht, Zuwanderer aus dem arabischen Raum und der Türkei an den Rand der Gesellschaft zu drängen. Die Liste der Vorwürfe und Vorurteile ist lang: Sie würden die Sozialsysteme (z.B. Arbeitslosengeld) belasten, die Arbeitsplätze wegnehmen, sie seien für eine steigende Kriminalität verantwortlich, sie würden sich nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren, usw. Gleichzeitig verbreiten Rechtspopulisten wie Thilo Sarrazin die Ansichten, dass Muslime dümmer sind, da Intelligenz in den Genen liegen würde.

„Ausländer nehmen uns die Arbeit weg“

Wer uns wirklich die Arbeit wegnimmt, sind die Geschäftführungen und Unternehmen! Wir sollen uns damit abfinden, dass wir unter der Profitgier leiden müssen. Den Unternehmen passt es besser, wenn wir Stimmung gegen die ausländischen KollegInnen machen, als unsere Rechte einzufordern!

„Migranten sind krimineller als Deutsche“

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Armut und Kriminalität. Da MigrantInnen nicht die gleichen Chancen auf Arbeitsplätze haben wie Deutsche, sagen Statistiken zu Kriminalität eher etwas zu Existenzbedingungen in Deutschland aus, statt zu „kriminellen Neigungen“. „Nichtdeutsche“ werden viel öfter überprüft und gelten somit als Tatverdächtige, was die Statistiken verzerrt. 35% der MigrantInnen wird ein Verstoß gegen das Asylrecht vorgeworfen – Delikte, die Deutsche gar nicht begehen können.

Wie leicht die Vorwürfe entkräftet werden können wird deutlich. Doch warum gibt es sie trotzdem? Rassismus lenkt von den Verantwortlichen ab, die Schuld an Krise und Perspektivlosigkeit haben. Stattdessen werden uns regelmäßig islamistische Terroristen, MigrantInnen und Muslime als diejenigen präsentiert, die für die Probleme im Land verantwortlich seien. Wir sollen gegeneinander ausgespielt werden, anstatt zusammen für unsere Rechte zu kämpfen. Damit nützt Rassismus vor allem denjenigen, die nicht wollen, dass sich gegen die herrschenden Zustände gewehrt wird!

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