Die Schule ist aus – und, wo bist du gelandet? Praktikum, Vorbereitungsmaßnahme, schulische Ausbildung oder gar betriebliche Ausbildung? Oder stehst du immer noch mit leeren Händen da? Dann bist du nicht allein. Und vor allem: Es ist nicht deine Schuld!
Trotz des Ausbildungspaktes zwischen Regierung und Wirtschaft und trotz aller Beteuerungen sinkt die Quote der Unternehmen die Ausbilden immer weiter. 2010 lag sie nur noch bei 22,5%. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen: allein im letzten Jahr gingen 76.740 Jugendliche bei der Ausbildungsplatzsuche komplett leer aus. Und auch in diesem Jahr sieht es nicht besser aus.
Bewerbung, Absage, Praktikum, Warteschleife…
Bis zum Juni suchten über die Bundesagentur für Arbeit bundesweit fast 500.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Demgegenüber wurden bis zum gleichen Zeitpunkt nur 450.000 betriebliche Ausbildungsplätze gemeldet. Das ergibt rein rechnerisch 50.000 fehlende Ausbildungsplätze. Ein auswahlfähiges Angebot und damit eine freie Berufswahl liegen aber erst ab einem Ausbildungsplatzangebot von 112,5% des Bedarfs vor – das wären bis Juni etwa 556.000 Plätze gewesen. Es fehlen also real über 100.000 Ausbildungsplätze!
Und damit nicht genug: Jahr für Jahr werden Hunderttausende Jugendliche in Warteschleifen geparkt und dann von der Agentur als versorgt gezählt, obwohl sie ausdrücklich weiter eine Ausbildung suchen. Letztes Jahr wurden allein 300.000 Jugendliche in sogenannte Übergangsmaßnahmen vermittelt, obwohl die meisten von ihnen nur einen Ausbildungsplatz und keine Maßnahmen benötigen.
Kein Ausbildungsplatz → keine Perspektive
Was aber bedeutet es, wenn Hunderttausende Jugendliche Jahr für Jahr leer ausgehen? In Deutschland haben mittlerweile rund 1,5 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 29 Jahren keinen qualifizierenden Berufsabschluss – dass sind 17% der Altersgruppe! Die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen ist fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt und liegt momentan bei 10 bis 15%.
Das wollen wir nicht länger hinnehmen – Wir brauchen ein Recht auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz!
Ausbildungsplatzumlage
Freiwillig werden die Unternehmen jedoch nie genügend Ausbildungsplätze schaffen – das tun sie schon seit Jahrzehnten nicht – sie müssen dazu gezwungen werden.
Deshalb fordern wir:
Alle Betriebe müssen 10% der Arbeitsplätze als Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen! Wir brauchen ein Angebot von 112,5% des Bedarfs an Ausbildungsplätzen. Ausbildungsplatzumlage jetzt!
Betriebe, die weniger ausbilden, sollen zahlen. Von diesem Geld sollen neue betriebliche Ausbildungsplätze finanziert werden.
Kopiervorlage zum Ausbildungsbeginn 2012 (1,4 MiB, 2.376 hits)