Warnstreik im Öffentlichen Dienst
Anlässlich der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst der Länder haben wir eine Solidaritätsaktion für die Streikenden durchgeführt. Der Warnstreik von ver.di und GEW begann mit einer Demo durch die Altstadt, wobei wir schon allein aufgrund unserer lauten Parolen deutlich sichtbar waren.Während der folgenden Kundgebung verteilten wir Flyer, in denen wir unserer Solidarität mit den Streikenden Ausdruck verliehen. Wir erhielten viel positive Resonanz und kamen dabei auch mit VertreterInnen der ver.di-Jugend unseres Bezirks in Kontakt. Besonders erfreulich war, dass in diesem Jahr erstmals auch die universitären Hilfskräfte (HiWis) als organisierte Kraft auftraten und den Streik der Uni-Belegschaft solidarisch unterstützten. Die HiWis, ohne deren billige Arbeitskraft die kaputtgespaarten Unis schon lange hätten dicht machen können, gehören zu den Angestelltengruppen mit den niedrigsten Löhnen, den prekärsten Arbeitsbedingungen und den wenigsten Rechten. Seit einigen Monaten gibt es in Tübingen einen Arbeitskreis, der sich eine Aufnahme der Hilfskräfte in den Tarifvertrag zum Ziel gesetzt hat. Als SDAJ unterstützen wir diesen Kampf aktiv.
SDAJ Tübingen
Solidarisch mit den Streikenden
Rund 2000 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich Anfang März am zweiten Warnstreik im Öffentlichen Dienst der Länder in München. Die Stimmung war äußerst kämpferisch, der Frust über die Situation im Länderbereich merkbar. Wir verteilten gemeinsam mit dem Betriebsaktiv der DKP München Solidaritätserklärungen und die Betriebszeitung an die Streikenden, die Reaktionen waren überwiegend positiv. Gerade im Öffentlichen Dienst ist der politische Druck auf die öffentlichen Dienstherren wichtiger als der wirtschaftliche. Viele Kolleginnen und Kollegen schlossen sich der Forderung nach unbefristeten Streiks an. Dass letztendlich nicht das Verhandlungsgeschick der Tarifkommission sondern der Druck von der Straße entscheidend ist, um die Forderungen umzusetzen, stand schließlich auch in der Solidaritätserklärung.
SDAJ München
Es wäre deutlich mehr gegangen.
„Der Abschluss wird von ver.di oft als Erfolg verkauft. Von wegen wir hätten Anschluss an den Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen gehalten, Pustekuchen! Das Ergebnis ist insgesamt schlechter, einige Forderungen wie z.B. die der LehrerInnen nach tariflicher Eingruppierung wurden komplett fallen gelassen, obwohl diese mit rund 80.000 Streikenden die Warnstreiks gerockt haben. Die Laufzeit mit zwei Jahren verhindert abermals, dass der Öffentliche Dienst gemeinsam kämpft, also Bund, Länder und Kommunen. Wer dann frühzeitig abschließt, braucht sich nicht über den Frust der Kolleginnen und Kollegen wundern.“
Tom, Uni-Angestellter, München