Interview mit Heide H., Internat-AG des SDAJ Bundesvorstands
POSITION: Im März hat sich Gisleidy Sosa Cabrera im Rahmen des Cuba-Projekts der SDAJ auf mehreren erfolgreichen Veranstaltungen in Deutschland den Fragen des Publikums gestellt. Sie ist im Komitee für internationale Beziehungen der kubanischen Jugendorganisation UJC für die Solidaritätsarbeit mit den Cuban 5 verantwortlich. Warum ist es gerade jetzt wichtig, Aktionen für die Freilassung der fünf Antiterroristas zu organisieren?
Heide: Der juristische Prozess befindet sich in seiner letzten Etappe, es gilt jetzt internationalen Druck aufzubauen. Der Kampf für die Befreiung der 5 ist ein Kampf für das Selbstverteidigungsrecht und die Souveränität Cubas. Die 5 zeigen: Cuba steht im Klassenkampf, die Imperialisten versuchen alles, um es in die Knie zu zwingen. Terrorismus, Blockade, Lügenkampagnen – für nichts sind sie sich zu schade. Deshalb wird auch auf Cuba die ideologische Arbeit verstärkt. Gisleidy hat in den Rundreiseveranstaltungen immer wieder betont, wie wichtig es für die Revolution ist, dass die Jugend das Ruder übernimmt und begreift, was der Sozialismus für sie bedeutet. Die Errungenschaften der Revolution müssen verteidigt werden.
POSITION: Die SDAJ möchte dazu einen Beitrag leisten. Was ist geplant?
Heide: Mit insgesamt 50 Jugendlichen fahren wir im Sommer nach Havanna, um dort an der CUJAE, der Fachhochschule Havannas das „Zentrum zur Bildung revolutionärer Werte“ mitaufzubauen. Das Zentrum soll für Studierende, AnwohnerInnen und andere Interessierte Bildungs- und Mitmachangebote schaffen und die Solidaritätsarbeit mit den Cuban 5 vernetzen. Für die technische Ausstattung des Zentrums sammeln wir Sach- und Geldspenden. Vor Ort werden wir Wände streichen, Technik installieren, mithelfen beim Aufbau der Homepage des Zentrums und zwei Wandgemälde anbringen. Die Motive hierfür werden in einem Kunstwettbewerb für Jugendliche in Deutschland ermittelt. Das soll ein bleibendes Symbol der Solidarität mit Cuba und den Cuban 5 werden. Vielleicht bekommen wir beim Malen auch Unterstützung durch cubanische KünstlerInnen!
POSITION: Diese Brigade wird als „Вrigade neuen Typus“ bezeichnet. Warum?
Heide: Die Bezeichnung ist eher ein Witz, aber es stimmt, wir wollen ein neues Brigadekonzept umsetzen: Schon immer haben wir unsere Solidaritätsarbeit auch für Öffentlichkeitsarbeit für den cubanischen Sozialismus in Deutschland genutzt. Doch dieses Mal gehen wir einen Schritt weiter und wollen auch auf Cuba politische Arbeit machen. Gemeinsam mit Jugendlichen der CUJAE werden wir schon vor der Eröffnung des „Zentrums zur Bildung revolutionärer Werte“ seinem Namen alle Ehre machen und durch Diskussionsveranstaltungen, Workshops und Erfahrungsaustausche revolutionäre Werte schaffen. Wir wollen berichten, welchen Bedingungen die arbeitende und lernende Jugend im kapitalistischen Deutschland ausgesetzt sind. Auf diese Weise hoffen wir den revolutionären Prozess auf Cuba unterstützen zu können.
Das Interview führte: Tom, München