Internationale Solidarität, der Kampf der Ideen und ein bisschen Strand

veröffentlicht am: 25 Juli, 2013

Noch völlig verschlafen fuhren wir an die Universität in Mantanzas, um die Projekte der SDAJ und DKP von 2004 anzusehen. Sie errichteten eine Krankenstation, die seit der Eröffnung nicht eine Stunde geschlossen war, also 24h in Betrieb ist. Die StudentInnen und ArbeiterInnen haben somit immer die Möglichkeit sich Medikamente abzuholen oder im Notfall auch jederzeit behandelt werden zu können, dabei können sie, wenn sie selbst nicht dazu in der Lage sind mit einem zur Verfügung stehenden Auto abgeholt werden. Es gibt gute Geräte zur medizinischen Behandlung, die hauptsächlich aus Deutschland stammen.

Vor der Rehabilitationsklinik "Ernst Buschmann", welche nach einem Deutschen Kommunisten benannt ist und im Zuge einer Brigade der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) entstand

Vor der Rehabilitationsklinik „Ernst Buschmann“ (nach einem deutschen Kommunisten benannt)

Ein weiteres Projekt der SDAJ und DKP war ein Zentrum für Physiotherapie, das mehrere Bereiche hat, beispielsweise Podologie, Logopädie und Naturheilkunde. Eine unserer kubanischen Brigadeteilnehmerinnen nutzte die Gelegenheit und ging kurz ins Behandlungszimmer. Da alles Nötige vorhanden war, zeigte uns Diana, die ausgebildete Physiotherapeutin ist, uns ihr Können, indem sie unseren kubanischen Genossen Manuel massierte.

Auf dem Weg zum Museum „Batalla de Ideas“ liegt der Strand von Vadadero von dem unsere kubanischen GenossInnen erzählten es wäre der schönste der Welt. Diese Gelegenheit wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben unsere Pläne etwas verändert, um ein wenig Zeit dort zu verbringen. Nachdem unser letzter Strandbesuch eher ernüchternd war, war die Freude über einen schönen Sandstrand mit türkis farbendem, klarem Wasser umso größer. Uns wurde nicht zu viel versprochen, von allem was ich bisher gesehen hab, war das wirklich mit Abstand der schönste Strand. Leider liegt dieser vor allem umgeben von Turi-Bunkern und hat wenig mit den kubanischen Realitäten zu tun. Es ist toll so einen Strand sehen zu dürfen, das Wasser zu genießen – die Möglichkeiten aber, die wir hier haben, den Kontakt zu den KubanerInnen und das Kennenlernen des politischen Systems – bleibt normalen TuristInnen vorbehalten und ist 1000x mehr wert.

Nach dem ganzen Rumgeplantsche gings damit weiter kurz was zu Essen und zum Museum „Batalla de Ideas“ (Kampf der Ideen) zu fahren. Eröffnet wurde es 2001 von Fidel Castro und ist aufgeteilt in drei Säle. Im ersten Saal war der historische Konflikt Cubas mit den USA samt Daten dargestellt beispielsweise die Angriffe auf die Alphabetisierungskampagne der kubanischen Jugend.

Der zweite Saal war hauptsächlich den „los cinco“ gewidmet, hier sind Bilder der Fünf ausgestellt, sowie Briefe und Gedichte. Im selben Raum steht die original Statue von Jóse Marti, der ein Kind rechts schützend auf dem Arm hält und mit der linken Hand in Richtung der ehemaligen US Botschaft zeigt.

Der dritte Raum stellte den Kampf um die Befreiung Elians dar: 1999 wollte seine Mutter mit ihm illegal aus Kuba fliehen, in einem Boot kam sie um, ihr siebenjähriger Sohn wurde von amerikanischen Fischern gerettet. Angekommen in den USA wurde er zu einem Spielball der Interessen zwischen den USA und Kuba. Während die USA Elian einbürgern wollten und betonten, dass jeder Kubaner, der den Boden der USA berührt sofort eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt, kämpften in Kuba sein Vater, seine Großeltern und die UJC für seine Rückkehr, die dann auch vier Monate später erfolgte.

Eine Überraschung für uns und auch Julian war, dass er im Museum von der UJC und dem Museum eine Auszeichnung für sein Engagement bei der Arbeit für die Befreiung der Fünf bekam, worüber er sich freute, obwohl er sowieso immer ein Lächeln im Gesicht trägt, konnte man es ihm ansehen. Völlig erschöpft fuhren wir dann zurück zur CUJAE.

Vanessa, Havanna (Cuba)

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