Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Gesundheit. Julian erklärte uns in einem interessanten Vortrag wie die Gesundheitsfürsorge in Cuba gehandhabt wird. Anhand von Daten zeigte er uns, wie Praxen, Kliniken und Krankenhäuser auf der Insel verteilt sind und wie die Durchführung von Impfungen und Vorsorge organisiert wird.
In jedem Viertel gibt es kleine Kliniken, alle CubanerInnen haben ihren „Familienarzt“. Die ÄrztInnen wohnen meist im Haus, in dem die Praxis ist, sind somit auch nachts im Notfall da und entscheiden über Notfallmaßnahmen. Auch hier beweist sich wieder, dass die Nachbarschaftshilfe in Cuba ganz groß geschrieben wird. An einem realen Bespiel erklärte Julian uns, wie schnell alle HausbewohnerInnen auf den Beinen sind und einer alten Frau so nach einem Sturz helfen konnten. Schnelle Hilfe war hier auch durch ein enges Netz an Ärzten und kleinen Kliniken möglich – in Deutschland so leider nicht Realität.
Aber auch einige von uns haben das Gesundheitssystem schon kennen und schätzen gelernt. Vom Antibiotika bis zur Röntgenaufnahme war alles dabei. Und die GenossInnen waren begeistert: Kompetenz, Freundlichkeit und vor allem schnelle und kostenlose Hilfe (keine Arzt wollte unsere Auslandskrankenversicherung sehen). Auch Medikamente gibt es hier zu sehr geringem Preis, für ein Antibiotikum zahlten wir umgerechnet weniger als 1 Cent! Die Apotheken sind zwar nicht unbedingt auf den ersten Blick zu sehen, doch auch hier bekommt man schnelle Hilfe und gute Beratung.
Am Abend berichteten wir den cubanischen GenossInnen im Cafe „Tamara Bunke“ wie in Deutschland die Gesundheit zur Ware gemacht wurde. Unsere Erzählungen trafen auf viele Fragezeichen. Was ist eine Versicherung? Warum zahlt man da jeden Monat ein und warum werden zwischen privaten und gesetzlichen Versicherten so große Unterschiede gemacht?
Ich denke am „Gesundheitstag“ ist eines klar geworden: Auch was die Gesundheit angeht, schlägt das sozialistische Cuba das kapitalistische Deutschland um Längen!
Diana, Havanna (Cuba).