Kapitalismus – ist doch krank?!

veröffentlicht am: 2 Aug., 2013
Solidarität hat viele Gesichter (Vor dem Hospitalito in Matanzas)

Solidarität hat viele Gesichter (Vor dem Hospitalito in Matanzas)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Gesundheit. Julian erklärte uns in einem interessanten Vortrag wie die Gesundheitsfürsorge in Cuba gehandhabt wird. Anhand von Daten zeigte er uns, wie Praxen, Kliniken und Krankenhäuser auf der Insel verteilt sind und wie die Durchführung von Impfungen und Vorsorge organisiert wird.

In jedem Viertel gibt es kleine Kliniken, alle CubanerInnen haben ihren „Familienarzt“. Die ÄrztInnen wohnen meist im Haus, in dem die Praxis ist, sind somit auch nachts im Notfall da und entscheiden über Notfallmaßnahmen. Auch hier beweist sich wieder, dass die Nachbarschaftshilfe in Cuba ganz groß geschrieben wird. An einem realen Bespiel erklärte Julian uns, wie schnell alle HausbewohnerInnen auf den Beinen sind und einer alten Frau so nach einem Sturz helfen konnten. Schnelle Hilfe war hier auch durch ein enges Netz an Ärzten und kleinen Kliniken möglich – in Deutschland so leider nicht Realität.

Aber auch einige von uns haben das Gesundheitssystem schon kennen und schätzen gelernt. Vom Antibiotika bis zur Röntgenaufnahme war alles dabei. Und die GenossInnen waren begeistert: Kompetenz, Freundlichkeit und vor allem schnelle und kostenlose Hilfe (keine Arzt wollte unsere Auslandskrankenversicherung sehen). Auch Medikamente gibt es hier zu sehr geringem Preis, für ein Antibiotikum zahlten wir umgerechnet weniger als 1 Cent! Die Apotheken sind zwar nicht unbedingt auf den ersten Blick zu sehen, doch auch hier bekommt man schnelle Hilfe und gute Beratung.

Unsere Brigade heißt "los cincos"

Unsere Brigade heißt „los cincos“

Am Abend berichteten wir den cubanischen GenossInnen im Cafe „Tamara Bunke“ wie in Deutschland die Gesundheit zur Ware gemacht wurde. Unsere Erzählungen trafen auf viele Fragezeichen. Was ist eine Versicherung? Warum zahlt man da jeden Monat ein und warum werden zwischen privaten und gesetzlichen Versicherten so große Unterschiede gemacht?

Ich denke am „Gesundheitstag“ ist eines klar geworden: Auch was die Gesundheit angeht, schlägt das sozialistische Cuba das kapitalistische Deutschland um Längen!

Diana, Havanna (Cuba).

Gruppenkarte

finde die SDAJ Gruppe in deiner Nähe!

mehr zum Thema

Abschlussrede der Brigade „Batalla de ideas“

Liebe Genossinnen und Genossen, ganze drei Wochen sind wir jetzt schon gemeinsam auf Kuba, Zeit um ein wenig auf unsere Arbeit und unsere Eindrücke zurück zu blicken. Jetzt, wo es für uns zurück in den kapitalistischen Alltag nach Deutschland und Österreich geht,...

mehr lesen

Das Land, in dem der Machismo aussterben wird

„Karin, wäschst du gleich meine Wäsche?“, fragt David seine Freundin. Sie tippt sich mit dem Zeigefinger an die Stirn und fragt „Bist du doof?“. Wir diskutierten mal wieder über den Machismo auf Cuba, da wir oft durch das Verhalten unserer cubanischen Genossen...

mehr lesen

„Das hat die Revolution gemacht“

„Nur ein gebildetes Volk ist ein freies Volk“ ist die freie Übersetzung eines Zitates von José Marti, das uns am heutigen Tag Aufschluss geben soll über die Bedeutung von Bildung im sozialistischen Cuba. Vor der cubanischen Revolution war der Zugang zur Bildung dem...

mehr lesen