Am Ende des 1. Tages entschieden wir uns noch spontan einen kurzen Ausflug in das Zentrum von Havanna zu machen. Wir besuchten die wohl größte Eisdiele, die wir je gesehen hatten. Etwas verwundert waren wir jedoch, dass wir uns anstellen mussten und eine Art Türsteher 4er-Gruppe nach 4er-Gruppe einließ. Unsere Verwunderung wurde mit dem ersten Löffel Eis gebrochen, der sofort den riesigen Ansturm auf das Lokal erklärte. Anschließend konnten unsere cubanischen GenossInnen organisieren, dass wir einen Blick in die historischen Räumlichkeiten des Hotel National de Cuba werfen durften. Erschöpft von den vielen neuen Eindrücken, zogen wir uns rasch in die CUJAE zurück, um am nächsten Tag frisch mit den Brigadearbeiten zu beginnen.
Mit 15-minütiger Verspätung – im Übrigen nicht von cubanischer Seite verschuldet – erreichten wir die Räumlichkeiten, an denen bereits die 1. Brigade gearbeitet hatte. Nachdem wir uns in unsere drei Arbeitsbereiche „Bau/Schleppen“, „Wandgemälde“ sowie „IT/Netzwerk“ aufgeteilt hatten, ging es los:
Nach kurzen Startschwierigkeiten direkt an die Arbeit unserer GenossInnen der 1. Brigade anzuschließen, war bis zum Mittag alles im Fluss. So wurde recht schnell ein geeigneter Platz für das 3. Wandgemälde gefunden, welches wir als Zeichen unserer Solidarität und Verbundenheit mit dem cubanischen revolutionären Prozess hier hinterlassen. Die in der Bau-Gruppe gefangenen KünstlerInnen unter uns, schafften sich Ausdruck, indem sie den Wänden des Theaters (Aula und Konferenzraum) nicht nur einen frischen Anstrich verpassten, sondern gleichzeitig noch Arbeiterlieder trällerten. Während oben beim Arbeiten zu cubanischen Rhythmen getanzt und gesungen wurde, konnten die „Nerds“ im Keller das Internetcafé fertigstellen, über die wir schon jetzt wir und später alle Studierenden, ins Internet können. Das Internetcafé wird dann auch die Grundlage sein, um die Arbeit für das Netzwerk für die Befreiung der 5 besser verbreiten zu können.
Während des Ausflugs und der gemeinsamen Arbeit kam es zu zahlreichen Diskussionen zwischen den deutschen und cubanischen BrigadistInnen. Denn auch die CubanerInnen nehmen freiwillig, in ihren Ferien, an unserer Brigade teil. Neben vielen interessanten und offenen Diskussionen über die Probleme in der BRD und Cuba wurde uns dieser Fakt noch einmal bewusst. Auf die Frage, was ihn dazu bewegt hat, antwortete Jorgito er: „Einerseits wegen des kulturellen Austausches, dem Wissen von einander, anderseits weil wir gemeinsam Reparaturen tätigen, die wir dringend benötigen und die so dazu beitragen, die Universität noch besser zu machen. Und weil es immer gut ist Freunde zu haben.“
In diesem Sinne freuen wir uns auf die nächsten 3 Wochen.
Sven, Havanna