Solidaritätserklärung der SDAJ mit den streikenden LehrerInnen in Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir, arbeitende und lernende Jugendliche der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend, solidarisieren uns mit eurem Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und eurem heutigen Streik. Wir begrüßen eure Aktivität auf der Straße sehr.
Der Berliner Finanzsenator Nußbaum behauptet, er hätte mit Eurem Lohn nichts zu tun und will sich so der Problematik entziehen. Die Verantwortlichen in der Politik kürzen mehr und mehr im Bildungsbereich. Sie verschlechtern eure Arbeitsbedingungen und damit auch die Lernbedingungen von uns SchülerInnen. Aber die Kürzungen sind keine Laune von Herrn Nußbaum. Sie sind nichts anderes als die Abwälzung der Krisenlasten auf breiteste Teile der Bevölkerung. Für Banken und Konzerne stellt die herrschende Politik Milliarden bereit. Gekürzt wird im öffentlichen Bereich. Das spüren LehrerInnen wie SchülerInnen!
In Zeiten der Krise wird uns gesagt, wir sollen doch alle „den Gürtel enger schnallen“, denn die öffentlichen Kassen seien leer und deshalb müssen wir alle sparen. Dabei wurden Kürzungen von der Bundesregierung rigoros geplant und durchgedrückt. CDU/CSU und FDP bekamen dabei Unterstützung von den Grünen und der SPD. Sie alle sind sich einig:
Die Kosten der Krise sollen auf die Bevölkerung abgewälzt werden. Damit vertreten sie nur die Interessen der Banken und Konzerne aber nicht das Interesse der Bevölkerung.
Für uns Jugendliche bedeuten diese Kürzungen vor allem steigende Kosten bei Lehrmaterialien, bundesweiter Umbau zur Zweigliedrigkeit und Schmalspurausbildung für breite Teile; statt Bildung, die sich an unseren Bedürfnissen orientiert. Es wird auf flexible und günstige Arbeitskräfte gesetzt. Bildung bedeutet in ihren Augen lediglich, uns für den Arbeitsmarkt zu formen. Entsprechend den Wünschen der Personalstellen der Unternehmen. Hier geht unser Bedürfnis nach allumfassender Bildung verloren.
Die Verantwortlichen werfen Euch vor, mit den Streiks „den Schulfrieden“ zu stören. Ihr Schulfrieden heißt, uns SchülerInnen gegen euch LehrerInnen auszuspielen. Aber unsere Interessen können wir nur gemeinsam durchsetzen, also Schluss mit dem Schulfrieden! Wir müssen lernen unsere Interessen gemeinsam zu vertreten!
Wir unterstützen euren Kampf für bessere tarifliche Regelungen. Er ist nicht nur wichtig sondern gibt anderen auch Mut. Vergesst dabei nie, dass wir, LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern nie gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Unterstützt Kämpfe der anderen Gruppen, führt sie zusammen, so wie wir es heute versuchen. Nur gemeinsam können wir ein besseres Bildungssystem gegen die herrschende Politik durchsetzten.
Zusammen kämpfen – Gemeinsam streiken!
Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ)
AG-SchülerInnenpolitik und Gruppe Berlin