Samstag Mittag führte die sozialistische deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) eine „Outing-Aktion“ in der Göttinger Innenstadt durch. Im Rahmen der bundesweiten Kampagne der SDAJ „Unsere Zukunft statt eure Profite – Ausbeuter outen, Ausbildung erkämpfen“ fand eine kreative Aktion gegen die miserablen Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen bei dem Klinikkonzern Asklepios statt. Ziel war es diese schlechten Bedingungen unter denen die Angestellten, aber auch die Patienten leiden müssen, in der Öffentlichkeit anzuprangern und zu kritisieren. Dies ist aus Sicht der SDAJ voll und ganz gelungen.
Thema dieser Aktion war das Asklepios Göttingen, das bei einem Schauspiel in Person von „Herrn Dr. Wandschneider“ und „Herr Huppertz“ vertreten wurde. Die SDAJ übergab ihnen dabei einen Preis, den sie sich mit schlechten Arbeitsbedingungen wie dauerhafter Beschäftigung von LeiharbeiterInnen, Spaltung der Belegschaften, repressivem Vorgehen gegen kritische Journalisten uvm. verdient haben. Durch die privatisierung des ehemaligen Landeskrankenhaus in Göttingen hat sich dort die Arbeits- und Ausbildungssituation massiv verschlechtert.
In seiner Rede bedankte sich der „Vorsitzende der Asklepios-Konzerngeschäftsführung“ und erklärte, wie sie es geschafft haben sich diesen Preis zu verdienen: „Seit meinem Amtsantritt 2011, tue ich alles dafür unseren etwas kränkelnden Konzern mit einer professionellen Therapie auf Vordermann zu bringen. Denn wie wir alle, Sie und ich, wissen, können wir bei sinkenden Profiten in der Konkurrenz nicht bestehen.“ Weiter sorgte er mit Aussagen wie „Schneller sein als die Konkurrenz, Profite erhöhen und aufkaufen, aufkaufen aufkaufen!“ und „Leiharbeiter sind einfach billiger und leichter zu entlassen! Und einen guten Abschluss, also weniger Lohnerhöhung, können wir in kleinen Haustarifverträgchen doch viel besser erzielen, als bei einem großen Tarifvertrag, der alle Mitarbeiter vereint“ für viel „Applaus“.
Begleitet wurde die Aktion der SDAJ mit verschiedenen kreativen Aktionsformen. So sorgten in der Innenstadt aufgestellte, beschriftete Kartons, auf denen beispielsweise mehr Ausbildungsplätze, die garantierte Übernahme nach der Ausbildung und das Verbot von Leiharbeit gefordert wurden, für viel Aufmerksamkeit. Außerdem saßen an diesem Vormittag junge Menschen mit übergroßen Zeitungen, auf denen in kurzen prägnanten Sätzen Missstände angesprochen wurden. Diese Zeitungen spielten eine besondere Rolle im Fall Asklepios. Dieser Konzern ist bekannt dafür, schnell mit einer Verleumdungsklage zu reagieren, wenn Medien wie das Göttinger Tageblatt sich kritisch zu den Arbeitsbedingungen dort äußern.
Insgesamt wurde die Aktion mit ihren vielfältigen Formen gut aufgenommen und es bestand ein großes Interesse an den angebotenen Materialien und Informationen. Die SDAJ erklärt sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen die innerhalb des Konzerns für die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen kämpfen und wünscht dem neu gewählten Betriebsrat viel Erfolg.