Kiel: Pflegenotstand geoutet!

veröffentlicht am: 10 Jul, 2014

Das Sommerfest des Universitätsklinikums Schleswig-Holsteins (UKSH) Skandale in riesen Zeitungwar sicher nicht dafür gedacht, dass sich dort die Kollegen über ihre  Arbeitsbedingungen unterhalten sollten. Eher stand Imagepflege und gedudel auf dem Programm. Dennoch hing bereits ein Gewerkschaftstranspi aus einem Fenster, als der Landesweite Aktionstag der SDAJ Waterkant zum Thema Pflegenotstand begann. Dazu stellte sich eine Schauspielgruppe auf und demonstrierte anschaulich den auf den Flyern angeklagten Pflegenotstand. Drei „Patienten“ saßen herum, während eine überlastete weitere Person im Kittel hin und her lief und tat, was sie konnte und dennoch nicht hinterher kam. Weitere Personen hielten das transpi, auf dem groß und deutlich das Kampagnenlogo zu sehen war: Unsere Zukunft statt eure Profite!

Die Schauspieltruppe wurde recht schnell von ihrem Platz verwiesen, konnte sich aber dennoch auf dem Hauptplatz deutlich sichtbar noch ein weiteres Mal niederlassen und ihr Spiel wiederholen, wenn auch nur für kurze Zeit, danach wurden die Aktiven auch von dort von „Securities“, die für die Sicherheit der miesen Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sorgten,entfernt. Andere Aktive verteilten Flyer an die umstehenden oder andere zeichneten Interviews auf, die in kürze ausgewertet Theaterstück Pflegenotstandwerden. Bereits kurz nach dem Ende der Aktion konnte eine Aktivistin das Fazit ziehen: „Angestellte, Pflegebedürftige, Patienten und Angehörige eint, dass sie unter dem durch Personalmangel ausgelösten Pflegenotstand leiden.“.

Abgerundet wurde die ganze Angelegenheit durch Riesenzeitungen, eine Rede, Flyer und einen Infotisch in der Kieler Innenstadt. Viele Passanten blieben stehen. In Kiel und Lübeck sind zusammen ca. 20 000 Menschen am UKSH beschäftigt und beinahe jeder wurde dort selbst behandelt oder kennt jemanden, der dort behandelt wurde. Immer wurde gleichzeitig die Solidaritätserklärung der SDAJ und der Ver.di-Jugend Kiel-Plön mit den KollegInnen, die sich gerade im Tarifkampf befanden, verteilt.

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