Liebe KollegInnen,
Bundesregierung und Unternehmensleitungen sind sich einig: Die Tarifeinheit muss her. Grund genug, um schon ein bisschen skeptisch zu werden. Denn was auf der einen Seite wie ein gutes Mittel aussieht, um die Belegschaft zusammenzuführen und sie unter einem Tarifvertrag zu vereinen, entpuppt sich in Realität zu einem Angriff auf unsere Rechte. Denn die Frage, wer Tarifverträge aushandeln darf und wer überhaupt wirklich die Interessen der Belegschaft vertritt können wir nur unter uns klären – und nicht per Gesetz vorgeschrieben bekommen. So führt die gesetzlich erzwungene Tarifeinheit nur zu noch mehr Zwist und Streitereien wer nun „offiziell“ die Interessen der Belegschaft vertreten darf und wer nicht – und das dient am Ende nur der Geschäftsführung. Denn die ist weder „Sozialpartner“ noch sitzt sie im selben Boot: Umso weniger wir uns einig sind wer und wie unsere Interessen vertreten werden sollen, umso mehr kann sie mühsam Erkämpftes rückgängig machen um ihre Profite zu sichern.
Die Gleichung ist denkbar einfach und dennoch von großer Sprengkraft: Je mehr wir sind und je vereinter wir als Gewerkschaft handeln, desto stärker können wir unsere Interessen nach einem Lohn, der zum Leben reicht und Arbeitsbedingungen, die uns nicht kaputt machen, wirklich durchsetzen. Gerade wir Jugendliche brauchen eine Zukunftsperspektive, die jenseits von Überstunden, Arbeitsstress oder Existenzangst liegt. Da uns diese sicher nicht vom Management geschenkt wird, müssen wir sie uns erkämpfen.
Besinnen wir uns zurück auf das, worauf es ankommt: Gemeinsam für seine Interessen kämpfen, unabhängig von Beruf, unabhängig vom Alter, unabhängig ob in der einen oder anderen Gewerkschaft. Eure Forderungen in dieser Tarifrunde sind legitim, verhindert, dass die Geschäftsführung sie unter den Tisch fallen lässt!
Wir, die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) erklären uns solidarisch mit euren Forderungen und kämpfen gemeinsam an eurer Seite! Spaltung überwinden! Gesetzliche Tarifeinheit verhindern!