Wer die G7 sind und warum die Jugend sich von ihrem Treffen nichts erhoffen kann
Hinter der ominösen Abkürzung „G7“ verbergen sich seit 1975 sieben der weltweit mächtigsten Industriestaaten. Der „Club der Mächtigen“, bestehend aus Deutschland, Frankreich, USA, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada, wurde geschaffen, um die Weltpolitik zu vernetzen und zu koordinieren.
Das G7-Gipfeltreffen am 7./8. Juni, allein legitimiert durch die ökonomische und politische Vormachtstellung dieser Staaten und dafür geschaffen, diese sicherzustellen und auszuweiten, wird sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Fragen der Krisenbewältigung und der internationalen Sicherheit beschäftigen – unter der diesjährigen Präsidentschaft der Bundesregierung. Die Außenpolitik spielt dabei eine große Rolle. Deswegen treffen sich ihre Außenminister schon vorher in Lübeck und führen Gespräche zum Umgang mit geostrategisch wichtigen und für die Banken und Konzerne wirtschaftlich interessanten Gebieten.
Club der Mächtigen – (k)eine Weltregierung?
Klar ist dabei, dass keins dieser Themen im Sinne von uns Jugendlichen diskutiert wird. Wenn die weltweit führenden, imperialistischen Staaten ihre Strategie und Taktik abstecken, geht es ihnen in erster Linie darum, ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen. Sie suchen nach Wegen, die Widersprüche, die zwischen ihnen herrschen, solange bei Seite zu schieben, wie es ihren gemeinsamen Interessen nützt und überlegen, wie sie andere Staaten effektiver ausbeuten und ihren Widerstand minimieren können. Vor genau diesem Hintergrund stieß auch Russland vor einigen Jahren zum exklusiven Club und aus „G7“ wurde eine Zeit lang „G8“. Eine Zäsur war der Konflikt in der Ukraine. Der ukrainische Präsident Poroschenko wurde durch die Protektion der G7-Staaten in sein Amt gehoben, um die Ukraine aus dem russischen Einflussbereich in den der EU und der USA zu führen. Das seit 1998 bei den G7 aufgenommene Mitglied Russland hatte kein Interesse, den eigenen Einflussbereich abzugeben und wurde deshalb im März 2014 aus dem Club geworfen.
Aber auch Deutschland und USA sind nicht interessensgleich im Ukrainekonflikt. Während die USA auf aggressive Kriegspolitik setzen, sind deutsche Konzerne teilweise in engen Wirtschaftsbeziehungen mit russischen Unternehmen. Also: Die G7 sind keine einig handelnde Weltregierung. Ihre Bündnisse und Absprachen sind brüchig, sobald sie von größeren Einzelinteressen überlagert werden.
Widerstand im ganzen Land – von Bayern bis nach Waterkant
Immer stärker versucht Deutschland seine Wirtschaftsinteressen, also die Interessen der deutschen Banken und Konzerne, mit weltweiten Kriegseinsätzen durchzusetzen. Unsere Aufgabe ist es, die Kriegstreiber im eigenen Land zu stoppen. Es liegt an uns, kein ruhiges Hinterland zu bleiben, während sich die Widersprüche des Kapitalismus zuspitzen, die Kriegsgefahr steigt und die G7 für Armut und Ausbeutung weltweit stehen. Der Gipfel am 7./8. Juni in Elmau ist ein Anlass, zu dem wir die Sicherheit, in der sich deutsche wie internationale Banken und Konzerne wiegen, stören können und müssen!
Lynn , Kiel