Ehemann, Kinder, einen guten Job mit Verantwortung, toll aussehen und den Haushalt schmeißen! Am besten natürlich alles gleichzeitig. Das ist der Anspruch, den diese Gesellschaft an Frauen stellt. Die Karrierefrau, die nebenbei locker noch Familie und Haushalt wuppt, dann klappt es auch sich auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen. Ums Durchsetzen geht es – Selten hören wir, dass wir für alle Verbesserungen dann durchsetzen können, wenn wir gemeinsam agieren. Dass Frauen zusätzlich noch die Kinder und der Haushalt zufallen, naja das ist dann Pech und gehört eben „naturgemäß“ zur Rolle der Frau. Aber ist das wirklich so? Und wenn ja, muss es so bleiben?
In der Schule…
Ist Euch in der Schule schonmal aufgefallen, dass in Eurer Klasse Jungen und Mädchen getrennt oder anders behandelt werden? Wenn der Sportunterricht vertreten wird und das spontane Programm dann heißt: „Die Jungs spielen Fußball und die Mädchen können Seilspringen“. „Wählt Euch doch zum Klassensprecher ein Mädchen, die sind doch einfühlsamer.“ Das ist alles kein Zufall! Rollenbilder werden uns schon in der Schule vermittelt. Mädchen als die Fürsorglichen, die keinen „aggressiven“ Sport machen sollen, das ist dann eher eine Rolle, die von Jungen übernommen werden sollen.
Im Betrieb…
Diese Trennung begleitet uns im späteren Leben weiter! Frauen verdienen im Durchschnitt 22% weniger als ihre männlichen Kollegen, arbeiten häufiger als Männer in Teilzeit, sind wesentlich seltener in Führungsetagen zu finden und das alles dann gerne auch noch in „Frauenberufen“. Z.B. im so genannten „Care“ Bereich, also in Berufen, die häufig mit Sorgearbeit wie Pflege und Betreuung zu tun haben. Letzteres sollte uns nicht wundern, wenn uns früh vermittelt wird, dass Frauen ja von Natur aus fürsorglicher sind. Mit der Natur hat das wenig zu tun und doch sitzt es natürlich sehr tief, wenn wir schon so früh lernen, dass wir als Frauen „soziale Wesen“ und als Männer durchsetzungsfähig sind.
Das erklärt dann auch warum Frauen öfter in Teilzeitarbeit arbeiten als Männer. Auch wenn es wie ein altes Klischee klingt: Der Haushalt und die Betreuung der Kinder ist weiterhin die Aufgabe der Frau. Spannenderweise auch dann, wenn Paare sich ganz bewusst vornehmen, eine gleichberechtigte Beziehung zu führen. Und da das Betreuungsangebot für Kinder nicht dem Bedarf entspricht, muss die Frau die Zeit dafür irgendwie aufbringen. Mit einer vollen Stelle ist das schwierig bis unmöglich, wenn man nicht das nötige Kleingeld übrig hat, um das privat zu organisieren.
Das alles ist jedoch nicht die Natur der Frau, sondern die Natur des Kapitalismus!
Der Frau nützen diese Rollenbilderoffensichtlich wenig, klingt ja alles nach viel Arbeit und Stress. Doch auch Männern bringt das alles nichts. Selbst wenn sie sich gerne mehr in der Kindererziehung einbringen würden, macht es häufig finanziell überhaupt gar keinen Sinn, dass er als Besserverdiener seinen Job zugunsten der Kinderbetreuung aussetzt. Und auch, dass Frauen weniger verdienen als Männer, ist auf dem Arbeitsmarkt für die männlichen Kollegen ein großes Problem, denn Frauen werden gegen ihre männliche Kollegen ausgespielt und als Lohndrückerinnen eingesetzt!
Damit sind wir auch schon am springenden Punkt, warum es in der Natur des Kapitalismus liegt die Frauen schlechter zu stellen. Wenn die Kinderbetreuung privat geregelt wird, kann man sich das Geld für Kitas und die dazu gehörenden Arbeitsplätze sparen. Weiter können Unternehmen die Schlechterstellung der Frau und die künstliche Spaltung zwischen Männern und Frauen nutzen, um Druck aufzubauen, die Lohnkosten gering zu halten und die Profite zu steigern.
Das ändern können wir nur gemeinsam!
- Gemeinsam gegen Prekarisierung!
- Gleicher Lohn für Gleiche Arbeit!
- Ausbau vom Betreuungsangebot für Kinder!
- Aufwertung der Care-Berufe!
- Gemeinsam gegen sexistische Rollenbilder!
- Für ein selbstbestimmtes Leben!