Erklärung zur Tarifrunde Leiharbeit

veröffentlicht am: 9 Dez., 2016

In der dritten Verhandlungsrunde der DGB-Tarifgemeinschaft Leiharbeit mit dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP) und dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmer e.V (iGZ) wurden in den letzten Tagen ein Abschluss erzielt.

Klingt erstmal gut, allerdings gibt es dabei ein paar Probleme. Tarifverträge sind dazu da, bestimmte Dinge die in Gesetzten nicht oder unzureichend geregelt sind, zu regeln und zu präzisieren. Dabei gilt, dass in einem Tarifvertrag nichts festgeschrieben werden darf, was für die Arbeiter und Angestellten eine schlechtere Regelung wäre als das Gesetz.

Ohne den Leiharbeitstarifvertrag vom DGB würde das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ (equal pay) gelten. Das heißt, dass Leiharbeiter für die gleiche Arbeit nicht schlechter bezahlt werden dürfen als ihre Kollegen aus der Stammbelegschaft. Der Tarifvertrag des DGB verhindert allerdings genau das. Hinzu kommt unsere generelle Kritik an dem System der Leiharbeit. Mit 961.000 Leiharbeitern gab es im letzten Jahr einen neuen Höchststand. Im Jahr 2014 waren es noch 50.000 weniger. Die Tendenz ist weiter steigend.

Leiharbeit spaltet. Sie spaltet die Kolleginnen und Kollegen in Stammbelegschaft und Leiharbeiter. Das schwächt den Kampf für die gemeinsamen Interessen und freut die Führungsetage der Betriebe. Außerdem diszipliniert sie die Stammbelegschaft. Denn der Verlust des Arbeitsplatzes kann einen schnell selbst in die Leiharbeit bringen. So dient Leiharbeit auch als abschreckung für alle die einen festen Arbeitsvertrag haben und ihn nicht verlieren möchten. Viele Jugendliche die nach der Ausbildung nicht übernommen werden, finden nur in der Leiharbeit eine Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Das Konzept der Leiharbeit, nur so viele Menschen zu beschäftigen wie eben gerade benötigt werden und bei schlechter Auftragslage alle wieder schnell rauszuschmeißen die nicht mehr gebraucht werden, nutzt nur den Besitzern der Betriebe, den Chefs und Aktionären der Banken und Konzerne.

Wir fordern:

  • Das Verbot von Leiharbeit!
  • Einen garantierten Ausbildungsplatz für alle Jugendlichen!
  • Die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung!

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