Den Internationalen Frauentag gibt es seit über 100 Jahren, ausgerufen von der Sozialistischen Frauenkonferenz als Kampftag für das Frauenwahlrecht. Seitdem hat sich doch einiges verbessert, oder? Das Frauenwahlrecht ist durchgesetzt, es gibt überall Gleichstellungsbeauftragte, ja sogar Staatschefs sind mittlerweile weiblich. Also Alles gut?
- Equal Pay: Frauen verdienen 22% weniger als ihre männlichen Kollegen. Auf ein Jahr gerechnet arbeiten Frauen im Verhältnis zu Männern also 80 Tage für lau. Sie arbeiten häufig in den typischen „Frauenberufen“ (Krankenschwester, Friseurin, Bürokauffrau, Einzelhandelskauffrau, etc.), wo die Arbeitsbedingungen besonders prekär und die Gehälter niedrig sind.
- Rollenverteilung: Kinderbetreuung und Hausarbeit ist immer noch Frauensache. Während ein Mann durchschnittlich 0,8 Stunden pro Tag mit Hausarbeit verbringt, sind es bei Frauen 2,3 Stunden.
Insgesamt heißt das: Frauen werden im Kapitalismus stärker ausgebeutet als Männer. Im Job werden sie für ihre Arbeit schlechter bezahlt, nach Feierabend für Kindererziehung und Pflege von kranken Angehörigen gar nicht. Das ist kein Zufall, sondern liegt im Interesse der Unternehmen: Billige Frauenarbeit übt Druck auf die Löhne aus.
Hört man Medien und PolitkerInnen von Frauenrechten sprechen, dann geht es um Frauen anderswo, in Ländern wie Syrien oder Mali. Glaubt man dem Gerede, dann geht es bei aktuellen Bundeswehreinsätzen darum, Frauen und Mädchen vor Islamistischen Terroristen und Scharia zu retten. Dasselbe Argument rechtfertigte bereits den Einmarsch in Afghanistan. Dabei ignorierten die selbsternannten Frauenbefreier von Anfang an die lautstarken Proteste der afghanischen Frauenbewegung gegen den Einzug der NATO-Truppen. Und wofür? Die Bundesregierung musste selbst zugeben, dass sich die Lage von Frauen in Afghanistan durch den Krieg nicht verbessert hat. Besonders Frauen leiden unter der vom Krieg geschaffenen wirtschaftlichen Not und die Mehrheit der afghanischen Mädchen hat keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Auch heute noch erlaubt sich die Scharia das Schlagen von Frauen, Zwangsehen und Steinigungen sind weiterhin üblich.
Die Befreiung der Frau kann also nicht durch militärische Intervention erreicht werden. Wer das behauptet, verdeckt die eigentlichen Motive für Kriege: Profite. Auch die Bundesregierung missbraucht Frauenrechte für Kriegspropaganda, während sie gleichzeitig an anderer Stelle offen zugibt, mithilfe der Bundeswehr und der NATO die Interessen von Banken und Konzernen an sicheren Handelswegen und dem ungehinderten Zugang zu Rohstoffen durchzusetzen.
Kampf für Frauenrechte heißt also auch: Gegen Krieg und Bundeswehreinsätze einzutreten und gemeinsam gegen die Unterdrückung der Frau zu kämpfen – hier und überall.
- Ende aller Bundeswehreinsätze, Schluss mit der Kriegspropaganda!
- Förderung von Frauenhäusern und Notrufzentralen! Schluss mit der Unterfinanzierung!
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Bessere Arbeitsbedingungen für Alle!
- Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder!
- Gemeinsam gegen sexistische Rollenbilder!
Setzt Euch zur Wehr! Wir stehen dabei an Eurer Seite!
Ihr wollt zum internationalen Frauenkampftag aktiv werden? Hier könnt ihr einen Flyer herunterladen um ihn in eurer Stadt zu verteilen!