Nach dem Hurricane beginnt der Wiederaufbau
Mehr als drei Tage wütete der Kategorie-5 Hurricane „Irma“ über Kuba. Besonders die Nordküste der kleinen, sozialistischen Insel wurde stark getroffen. Vielerorts waren die Leute ohne fließend Wasser und Strom, da das Stromnetz und wichtige Kraftwerke zerstört wurden. Viele Häuser wurden verwüstet und Straßenzüge überflutet. Die starken Winde des Sturms rissen Bäume aus dem Boden und wirbelten Müll und Schrott durch das ganze Land.
Hilfe aus der Nachbarschaft
Wir, die Teilnehmer des „Proyecto Tamara Bunke“, einem Projekt, bei dem Jugendliche die Möglichkeit haben, über ein halbes Jahr im Sozialismus zu leben und von ihm zu lernen, sind drei Tage nach dem Hurricane in Havanna angekommen und konnten zusehen, wie die Reparaturarbeiten bereits auf Hochtouren liefen. Die Situation hat sich in wenigen Tagen für Alle verbessert. Während es von zuhause aus noch so wirkte, als müssten wir das Projekt ausfallen lassen, war die Situation nur kurz danach bereits wieder entspannter. An jeder Ecke der Hauptstadt wurden Äste und Müll von Kadetten des Militärs und freiwilligen Helfern aufgesammelt. Spezielle staatliche Reparaturbrigaden arbeiteten, um das Stromnetz wiederherzustellen und die Menschen arbeiteten in Solidarität miteinander, um sich zu versorgen und ihr Land wieder aufzubauen. Raul Castro erwähnte in seiner Rede zu den Geschehnissen der letzen Tage, dass es schrecklich sei, dass das kubanische Volk zusehen musste, wie etwas, was sie sich lange und mit Mühe aufgebaut hatten, in so kurzer Zeit niedergerissen wurde. Er erwähnte aber auch, dass in den schweren Zeiten die „Einheit der Kubaner [und] die Solidarität unter Nachbarn“ vorherrschte.
Gesicherte und zerstörte Existenzen
Zwar berichten das Fernsehen und die Zeitung immer noch täglich von Reparaturarbeiten, doch im Gespräch ist es oft nur noch ein kleines Thema und kommt nur noch vor, wenn die Kubaner sich zum Beispiel beschweren, dass es gerade keine Mangos auf dem Markt gibt. Denn Keiner auf Kuba muss sich um seine Existenz sorgen, da sie sich auf die sozialistische Regierung und auf die Solidarität der Anderen verlassen können. Hier muss niemand verhungern oder auf der Straße leben, egal was „Irma“ ihm genommen hat. Wer verletzt wurde, kann sich darauf verlassen, behandelt zu werden. Anders ist es in den USA, deren Südost-Küste auch gewaltig von „Irma“ zerstört wurde. Es werden zwar seitens der Regierung viele Versprechen gemacht, dass das Volk unterstützt würde, doch die Realität sieht anders aus. Wer erwartet, dass Donald Drumpf, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht mal mehr vorgibt, sich für die Armen und die Minderheiten zu interessieren, die Lage besser meistert, der irrt sich gewaltig. Viele Menschen mussten im Sturmgebiet ausharren, weil sie das Geld für eine Flucht nicht aufbringen konnten.
Wer in den USA sein Auto, sein Haus oder sein Geschäft verloren hat, muss sich nun mit existenziellen Ängsten plagen. Wer im Hurricane verletzt wurde, muss selbst sehen, ob er es sich im amerikanischen Gesundheitssystem wortwörtlich leisten kann, wieder gesund zu werden. Viele Menschen sind jetzt in Florida auf sich alleine gestellt. Raul Castro hingegen erwähnte in seiner Rede zum Hurricane: „Die Revolution wird Niemanden schutzlos lassen und es werden bereits Maßnahmen ergriffen, damit keine kubanische Familie ihrem Schicksal überlassen bleibt“. Man sieht bereits jetzt, dass die Worte in Taten umgesetzt werden.
Langfristige Schäden
Auch wenn viele Probleme behoben wurden und die Lage im Land sich stabilisiert hat, wird der Sturm vor allem ökonomisch noch weitere Folgen nach sich ziehen. Alleine der Ausfall der Kraftwerke im Land kostet 100 000 US-Dollar pro Tag. Auch in der Landwirtschaft hinterließ der Hurricane große Schäden. Viele Anbauflächen, unter anderem die Zuckerrohrfelder, wurden beschädigt. Die Ernte fällt dieses Jahr knapp aus. Das ist zum einen ein Problem, da Kuba nun mehr ausgeben muss, um Waren aus dem Ausland zu importieren, gleichzeitig gibt es weniger Exportgüter, wie unter anderem Zucker. Ein weiteres Problem ist, dass die Tourismusregionen im Norden Schäden erlitten haben und Viele ihren Urlaub in Kuba abgesagt haben. Doch Kuba kann sich im Gegensatz zu den USA nicht auf Kredite und Spenden aus dem Ausland verlassen. Das sozialistische Land ist vielen kapitalistischen Ländern ein Dorn im Auge und sie arbeiten ständig daran, das Land zu schwächen. Kuba zeigt nämlich auf, dass eine andere Welt möglich ist. Nicht umsonst blockieren die USA seit Jahren mit der Wirtschaftsblockade die Einfuhr vieler Güter ins Land und berichten im Nachhinein, dass es im Sozialismus ja nichts gibt. Kuba ist ein Land, das durch das Aufzeigen einer sozialistischen Perspektive den Menschen weltweit Hoffnung macht. Jetzt braucht es unsere Unterstützung!
Julia, Kuba
Wir, als Tamara Bunke Projekt, möchten aufzeigen, wie die Realität auf Kuba wirklich ausschaut und sie aus allen Blickwinkeln kritisch beleuchten. Regelmäßig werden wir unsere Erfahrungen auf dem Blog zum Projekt „berichteaushavanna.de“ teilen. Kuba braucht jetzt dringend unsere Solidarität: Wer Kuba unterstützen will, kann das auf viele Weisen machen. Man kann kleine Beträge spenden, sich selbst zu Kuba informieren und die Leute über die Wahrheit aus Cuba aufklären. Ihr könnt zum Beispiel Solipartys oder Aktionen organisieren und die Gewinne an Kuba spenden. Lasst euch was einfallen und spendet eure Beträge an:
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