Zum 120 Geburtstag eines großartigen Künstlers und Kommunisten
Berthold Brecht: ein Name, den die meisten Schülerinnen und Schüler schon mal gehört haben. Ich habe ihn lange für irgendeinen Dichter oder dergleichen gehalten und mir nicht viel dabei gedacht. Tatsache aber ist: Berthold Brecht war Kommunist! Er wurde 1898 in Augsburg geboren und interessierte sich schon früh für Dichtkunst und Musik. Sein erstes eigenes Theaterstück verfasste er im Alter von 15. 1918 wurde er zum Militär eingezogen und war bis Kriegsende Feldsanitäter. 1922 wurde sein erstes Theaterstück uraufgeführt. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre wurde Brecht überzeugter Kommunist und sympathisierte mit der KPD, trat aber nie in die Partei ein. Mittlerweile war er ein in ganz Deutschland bekannter Regisseur, äußerst beliebt für seine gesellschaftskritischen Stücke. Seine Werke zeichneten sich dadurch aus, dass er Kunst nicht als Zeitvertreib und Ablenkung vom tristen Alltag, sondern als Mittel im politischen Kampf und zum Wachrütteln der Zuschauer verstand. Darauf beruht das Konzept des „epischen Theaters“, für das Brecht berühmt ist. Nach der Machtübernahme der Faschisten 1933, die seine Stücke verboten und verbrannt hatten, ging er, nach einigen Zwischenstationen, in die USA in das Exil. Nach Kriegsende wurde er dort Opfer der ,,großen Kommunistensäuberung “der US-Regierung und wurde vor dem Ausschuss für ,,amerikanische Umtriebe“ verhört und angeklagt.
1948 kehrte er nach Berlin zurück und begann seine erfolgreiche Karriere als Theaterschaffender der DDR am Berliner Ensemble, welches er gründete. Er stand sehr positiv, aber auch durchaus kritisch gegenüber der SED und dem sozialistischen Aufbau. 1954 wurde Berthold Brecht Beirat im Ministerium für Kultur der DDR. 1956 starb er im Alter von nur 58 Jahren an Herzversagen. Er blieb bis zur Konterrevolution 1989 sowohl als großer Künstler als auch bedeutender Kommunist in Erinnerung. Seit 1990 wird er noch immer als wichtiger Dichter angesehen. Seine kommunistische Weltanschauung wird jedoch meistens ignoriert oder verschwiegen. Wieso sollte der bürgerliche Staat das auch betonen? Uns aber sollte er als das in Erinnerung bleiben, was er war: ein großartiger Künstler und Kommunist.
Alex, Nürnberg