Bundeswehr: Immer mehr Werbung für immer mehr Kriege
Deutschlands erneutes Streben nach der Weltmacht wirkt sich selbstverständlich auch auf die Personalpolitik der Bundeswehr aus. Es werden mehr Kriege geführt, in denen aber v.a. die inländischen Armeen der Einsatzländer durch die Bundeswehr ausgebildet werden. Allgemein hat sich eine Entwicklung herauskristallisiert, nach der anstatt einer zum Wehrdienst verpflichteten Masse doch eine Berufsarmee sinnvoller ist, welche mit mehr Engagement und spezielleren Ausbildungen besser in den aktuellen und kommenden Kriegen einzusetzen ist. Die damit einhergehende Aussetzung der Wehrpflicht führte aber dazu, dass sich zu wenige Menschen in Deutschland dazu bereit erklären, für die Kriege der Herrschenden zu sterben oder sich in ihre Armee zu verpflichten.
Überall Bundeswehrwerbung
Die Bundeswehr reagiert darauf mit verstärkter Werbung um ihren Nachwuchs. Groß angelegte Werbekampagnen, wie etwa die zum 60-jährigen Bestehen der Bundeswehr, prägen mittlerweile völlig selbstverständlich das Stadtbild. Mit Sprüchen wie „Hier kämpfst du für deinen Patienten. Nicht für den Profit“ knüpfen sie dabei an Problemen der arbeitenden Jugend an, hier etwa bei den bestehenden Problemen im Pflegebereich. So versuchen sie Jugendliche mit keiner oder keiner attraktiven Jobperspektive in den Soldatenstand zu locken. Das Bild als guter, fairer Arbeitgeber, der sich um das Wohl seiner Soldaten sorgt, wird in den Medien und auf Berufsmessen verbreitet. Außerdem wird mit Auftritten von Jugendoffizieren in Schulen, die Unterrichtsstunden zu z.B. aktuellen Auslandseinsätzen der Bundeswehr halten, Akzeptanz für diese Kriege unter Jugendlichen geschaffen. Auch vor YouTube macht die Bundeswehr längst keinen Halt mehr.
Immer mehr Kindersoldaten – in Deutschland
Die überall bestehende Werbung der Bundeswehr trägt leider auch ihre Früchte: Anfang des Jahres wurde vom Bundesverteidigungsministerium verkündet, dass die Zahl der Minderjährigen bei der Bundeswehr sich seit 2011 von 689 auf 2.128 verdreifacht hat. Die unter-18-Jährigen dürfen zwar noch kein „Call of Duty“ spielen, werden dafür aber im realen Leben bereits an der Waffe ausgebildet. Menschenrechtsorganisationen wie UNICEF und Amnesty International bezeichnen Soldaten, die unter 18 Jahre alt sind, als Kindersoldaten – und von denen haben wir in Deutschland immer mehr.
Kein Werben fürs Sterben!
Das wollen wir uns natürlich nicht gefallen lassen! Deshalb ist es wichtig, sich zu organisieren und gegen Krieg auf die Straße zu gehen. Außerdem darf der Bundeswehr nicht der Raum für ihre Werbung gelassen werden. Man muss sie überall dort stören, wo sie gerade ihre Propaganda verbreiten – ob in der Schule, auf Berufsmessen oder in Jobcentern!
[Anki, Nürnberg]