Politischer Deutschrap – geht das überhaupt noch, ohne dass es peinlich wird? Ja, es geht und es hört sich auch noch gut an. Mit „Platz an der Sonne“ legt die „Black Superman Group“, bestehend aus den zwei Rappern Megaloh und Musa sowie dem Produzenten Ghanaian Stallion, ein stabiles erstes Album vor.
Thematisch geht es vor allem um die blutige Kolonialisierung Afrikas und deren bis heute anhaltenden Folgen für die dort lebenden Menschen. Es bleibt aber nicht in der Vergangenheit stehen, während es einerseits die immer noch zum Alltag gehörende rassistische Diskriminierung schwarzer Menschen in Deutschland und Europa verarbeitet, wird auch ein Blick in eine bessere Zukunft geworfen. Dabei wird explizit klargemacht, dass diese erkämpft werden muss und dass das auch nur geht, wenn wir es schaffen, die Spaltungsmechanismen, mit denen wir heute konfrontiert werden, zu überwinden.
Soundtechnisch ist das ganze ganz klar Afrotrap, das macht derzeit gefühlt eigentlich jede deutsche Rapgruppe. Aber man merkt, dass Stallion sein Handwerk versteht, die Beats sind durchgehend geil und werden beim Hören auf keinen Fall langweilig. Mein besonderer Anspieltipp: „Mit allen notwendigen Mitteln“.
[Cyril, Frankfurt]