Eine Einführung in die absurde Gedankenwelt des Götz Werner
Evolution, Expansion & Ertrag
Götz Werner, ist der langjährige Geschäftsführer und Gründer der Drogeriemarktkette „Dm“, im Jahre 2013 schätzte man sein Vermögen auf rund 1,1 Milliarden Euro, damit rangierte er in den Top 100 der deutschen Bourgeoisie. In den 1970er Jahren „evolutionierte“ er das Geschäftsmodell der Drogerie durch die Einführung des „Discountermodelles“, welches durch niedrige Preise in Kombination mit Fachberatung, zu einem Erfolgsgaranten im Machtkampf der 3 großen Drogerieketten – Rossmann, Schlecker sowie Dm – wurde und für die Familie Werner einen kometenhaften Aufstieg im kapitalistischen Zirkus bedeutete. 1976 expandierte man auf den österreichischen Markt, 9 europäische Staaten folgten, nach dem Untergang von Schlecker, teilen sich die 2 verbliebenen Monopole den Markt untereinander auf. Für Dm schuften 36.000 Kolleginnen und Kollegen, alleine im Jahr 2010/2011 erwirtschaftete man einen Umsatz von 6,1 Milliarden Euro.
Klassenkompromiss von oben
Seit Anbeginn seiner unternehmerischen Tätigkeit vertrat Werner ein „kreatives“ Menschenbild zur Verschleierung der kapitalistischen Ausbeutung. So betrachtet er „seine“ Arbeiterinnen und Arbeiter in philanthropischer Manier nicht als „Mitarbeiter“, sondern als „Kreativposten“, aus der entfremdeten Lohnarbeit wird das „Mitarbeitereinkommen“ und an die Stelle des gewerkschaftlichen Klassengegensatz tritt der Weg „der dialogischen Führung“ – abseits der
Wortklaubereien bleibt wenig. 2008 ging der „Grandseigneur“ in Rente – veröffentlichte Bücher. Getreu seinem Credo – der Vereinbarkeit von Ausbeutung und sozialer Verantwortung – schrieb er sich in die Herzen der herrschenden Klasse. Offen unterstützt er die Partei für das „Bedingungslose Grundeinkommen“. Unter dem Schlaglicht des bedingungslosen Grundeinkommens wenden sich die Parteifreunde demagogisch gegen die Hartz-Reformen und setzen sich für „sozialen Frieden“ ein. Finanziert werden soll dieser Taschenspielertrick über die Erweiterung der Mehrwertsteuer bei gleichzeitiger Abschaffung (!) der Einkommenssteuer.
Mehr als warme Worte…
Götz Werner polarisiert und zeigt Gesicht, dies nicht ohne Klasseninteresse: zum einen wird versucht durch sprachliche Korrekturen die Situation zu entspannen, ohne dabei materielle Zugeständnisse aufbieten zu müssen, zum Anderen generiert die Kampagne rund um das „bedingungslose Grundeinkommen“ Protestpotenzial, welches unter Ausklammerung der Frage nach den Eigentumsverhältnissen wie der Klassenlage in systemkonformen Bahnen neutralisiert werden kann. Das BGE bietet keine Alternative: für Mehr als warme Worte oder einen faulen Zauber, benötigt es den bedingungslosen Klassenkampf!
[Luca, Frankfurt]