Die Handlung von Far Cry wirkte zunächst vielversprechend, DU gegen diese komische rechte Sekte, die einen kompletten Landkreis in den Staaten kontrolliert. Und welche schon sehr an die amerikanische Alt Right Bewegung erinnert. Nicht ohne Grund riefen Nazis in den USA dazu auf, das Spiel zu boykottieren. Wir waren neugierig, vor allem darüber, ob der fünfte Teil wieder das erfüllt, wofür Far Cry eben bekannt ist. Ja, tut es. Mega Grafik, witziger Arcade-Modus, dynamisches Spielerlebnis, eine anspruchsvolle Kampagne und viel Liebe zum Detail. Dabei fällt eines besonders auf: Die Figur, die du spielst, kämpft auf der Seite, die irgendwie reaktionärer ist als die Sekte, die ihrem „Vater“ bedingungslos an den Lippen hängt, Menschen gefangen hält und dabei über Leichen geht.
Deine Figur, muss sich obligatorisch den WiderstandskämpferInnen anschließen, die sich aus Verschwörungstheoretikern, Prepper (Menschen die sich mit Vorräten eindecken und eigene Bunkeranlagen anschaffen) und Bürgerwehren zusammensetzen. Und während du durchs Land streifst, um infrastrukturelle Punkte der Sekte zu zerstören, erzählen dir deine MitkämpferInnen von den kommunistischen Besatzern (gemeint ist die Sekte), dass man sich auf die Regierung ohnehin nicht verlassen kann und dass sie stolz sind für ihr Amerika zu sterben. Die zunächst erhoffte klare Positionierung der Entwickler zur politischen Situation in den USA blieb damit aus. Dennoch kann man darüber hinwegsehen, wenn man ganz viel ausblendet und dennoch Spaß haben.
[Domi, Neumarkt]