Spanien Ende der 1920er Jahre. Die Serie „Die Telefonistinnen“ erzählt die Geschichte von vier Frauen, die in der Vermittlung einer Telefongesellschaft in Madrid arbeiten und mit den vielen Facetten des reaktionären Spaniens zu kämpfen haben. Die eine kann sich von ihrem prügelnden Mann nur scheiden lassen, wenn dieser sein Einverständnis erklärt. Die nächste wird brutal von der Polizei in Gewahrsam genommen, weil sie Veranstaltungen von Frauenrechtlerinnen besucht. Den Frauen soll mit Knüppeln und Tritten der Wille nach Selbstbestimmung und der Kampf um Wahlrecht ausgetrieben werden. Doch auch am Arbeitsplatz wird es spannend: Angestellte werden bestochen, um im Auftrag der spanischen Regierung ausgewählte Militärabteilungen abzuhören, die unter Verdacht stehen, gegen den spanischen König zu putschen. Im Zuge der Erfindung eines Telefonapparats, der für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen sollen, erfahren die Protagonistinnen, dass technischer Fortschritt zum Abbau von Arbeitsplätzen führen kann.
Die jungen Frauen führen einen Streik zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze an und die Geschichte erzählt ergreifend die Mechanismen von Spaltung und Solidarität. Doch wer zu all diesen Einblicken in das politische Spanien wenige Jahre vor Francos Diktatur durchdringen will, muss ganz schön viel schmalzige spanische Telenovela über sich ergehen lassen.
[Paula, Berlin]