Erneuter Putschversuch in Caracas
(aktualisiert am 28.01.19)
Der 23. Januar ist ein wichtiger Tag in Venezuela. Es ist der Jahrestag des erfolgreichen Volksaufstands gegen die letzte Militärdiktatur in dem lateinamerikanischen Land vor 61 Jahren. Dieses Datum versuchte nun die Opposition zu missbrauchen: Parlamentspräsident Juan Guaidó rief sich bei einer Kundgebung der Opposition selbst zum Präsidenten aus und kündigte an Befugnisse der Regierung zu übernehmen. Gleichzeitig demonstrierten in der venezolanischen Hauptstadt Caracas mindestens 10.000 Menschen gegen den Putschversuch und verhinderten damit den Sturz des gewählten Präsidenten sowie die illegale und nicht durch Wahlen bestätigte Machtübernahme durch die Opposition. Guaidó war in der Bevölkerung bis zu seinem Putschversuch fast völlig unbekannt: Eine Woche zuvor gaben 87% der Befragten an, nicht zu wissen nicht wer Guiadó sei.
„Wir demonstrieren hier zur Verteidigung der Revolution und der Demokratie“, so ein Teilnehmer der Demonstration gegenüber dem Fernsehsender TeleSur. „Wir sagen „Nein“ zur imperialistischen Intervention. Es ist eine sehr gefährliche Situation. Das Volk Venezuelas muss wachsam sein und darf nicht auf Provokationen der Rechtsextremen hereinfallen, die mit der Unterstützung der USA versuchen, eine Intervention zu legitimieren.“ Damit spielte er darauf an, dass die USA, sowie einige andere Staaten Lateinamerikas, Guaidó als Präsidenten Venezuelas anerkannt haben.
Wie die Tageszeitung Junge Welt berichtete, begründete Guaidó seine Initiative mit Artikel 233 der venezolanischen Verfassung. Dieser nennt »zwingende Gründe«, die einem Präsidenten dauerhaft die Ausübung seines Amtes unmöglich machen. Genannt werden Tod, Rücktritt, die Absetzung durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs (TSJ), eine medizinisch bestätigte körperliche oder geistige Unfähigkeit, die von der Nationalversammlung festgestellte Aufgabe des Amtes durch den Präsidenten und schließlich seine Absetzung durch eine Volksabstimmung. Nichts davon trifft auf Maduro zu.
Nach seinem Wahlsieg mit über 67% der Stimmen im Mai 2018 wurde Venezuelas seit 2013 regierender Präsident Nicolás Maduro am 10. Januar 2019 für eine neue Amtszeit vereidigt. Obwohl mehrere hundert ausländische Beobachter in ihren Berichten die Transparenz des Prozesses hervorhoben, hat die US-hörige Lima-Gruppe, die USA selbst und die EU erklärt, das Ergebnis der Wahl und damit die neue Amtszeit Maduros nicht anerkennen zu wollen. Das erklärte Ziel der Opposition war es, Maduro binnen sechs Monaten zu stürzen. Dieses Vorhaben muss als gescheitert angesehen werden.
Die größte Gefahr für Maduro und seine Regierung ist die Unterstützung im eigenen Lager. Die verbreitete Korruption und Hyperinflation sind durchaus ein guter Nährboden für einen weiteren US-geführten „Regime Change“-Versuch wie wir sie zuletzt in Irak, Afghanistan und Libyen sehen konnten und wie er in Syrien versucht wurde. Hunderttausende Tote waren die Folge. Deswegen ruft die die Kommunistische Partei Venezuelas (PCV) dazu auf, eine breitestmögliche Allianz der patriotischen, demokratischen und volksrevolutionären Kräfte zu bilden, um den imperialistischen Putsch abzuwehren. Gleichzeitig schlägt sie eine Regierung aller am revolutionären Prozess beteiligten Kräfte vor, um die Verbündeten des Imperialismus in Venezuela, vor allem die Monopole, insbesondere den spekulativen Finanzsektor, zu schlagen. Das ist die Voraussetzung, um der Korruption, der Inflation und der daraus entstehenden Kriminalität ein Ende zu bereiten, die Revolution fortzusetzen und zu vertiefen. Nur so kann in den Massen die Unterstützung für den bolivarianischen Prozess gesichert und die kapitalistische Krise überwunden werden.
Insgesamt läuft den Putschisten die Zeit davon: Auf die schnelle Anerkennung durch die USA und deren enge Verbündete folgte wenig. Der „Gegenpräsident“ ist bisher zu keinerlei Regierungstätigkeit in der Lage, das Militär macht bisher keine Anstalten von seiner Verfassungstreue abzurücken und auch sonst beschreiben Beobachter vor Ort die Lage für venezoelanische Verhältnisse als ruhig. Nun hat Guaidó für Donnerstag und Sonntag zu Großprotesten aufgerufen. Der Plan ist durchschaubar: Wenn man die eigenen Demos gewaltsam eskalieren lässt und damit Polizei und Militär zum Einschreiten bringt, gäbe es vielleicht eine Legitimation für eine militärische Intervention der USA.
Auch die EU hat sich eingeschaltet und maßt sich an einem gewähltem Präsidenten eines anderen Landes in kolonialer Manier ein Ultimatum für Neuwahlen zu stellen. Frankreich, Spanien und Deutschland sind dabei die treibenden Kräfte. Das Ultimatum ist eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates und damit völkerrechtswidrig, was die EU-Oberen – wenig überaschend – nicht interessiert. Sie verfolgen ihre eigenen Interessen: Die Unterwerfung Lateinamerikas zwecks Ausbeutung der riesigen Natruressourcen und Arbeitskräfte im Sinne der eigenen Wirtschaft. Tjerk Brühwiller, Lateinamerikakorrespondent der FAZ gab in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zu: „Natürlich geht es ums Erdöl in Venezuela.“ Venezuela ist das Land mit den größten Erdölreserven der Welt, noch vor Saudi-Arabien. EU, USA und ihre Verbündeten – sie wollen die Regierung in Caracas stürzen, um endlich wieder ungehinderten Zugriff auf das Öl zu haben und das Beispiel Venezuela, wo ein Präsident das Erdölgeld an die Armen weitergab, zu vernichten.
Am 2. Februar feiert Venezuela den zwanzigsten Jahrestag der Vereidigung Chavez, also auch 20 Jahre Bolivarianische Revolution. Die nächsten Tage die entscheidenden sein, ob diese Revolution geputscht wird oder ob sie weiter durchhölt. Die SDAJ ruft deswegen alle auf: Beteiligt euch an Aktionen gegen den Putsch oder organisiert selber welche! Stoppt die Einmischung von USA und EU! Sofortige Rücknahme der Ultimaten und der Anerkennung des nicht gewählten Putschisten Guaidó!
Der Parteivorstand der DKP appelliert an Mitglieder und Freundeskreis der DKP, die Arbeit der Genossinnen und Genossen der PCV durch Spenden an den Venezuela-Solidaritätsfonds der DKP zu unterstützen. Spendenkonto DKP-Parteivorstand, GLS-Bank, BIC: GENODEM1GLS, IBAN: DE63 4306 0967 4002 4875 01. Verwendungszweck: Solidarität mit der PCV!
AG Internationalismus der SDAJ
Solidaridad con el pueblo venezolano y su gobierno electo!
El 23 de enero es un día importante en Venezuela. Se celebra el aniversario del exitoso levantamiento popular contra la última dictadura militar en el país latinoamericano hace 61 años. Y la oposición intentó abusar de esta fecha: el presidente de la Asamblea Nacional, Juan Guaidó, se auto-proclamó presidente en un mitin de la oposición y anunció que asumiría los poderes del gobierno. Al mismo tiempo, se manifestaron al menos 10,000 personas en contra del intento de golpe de Estado en la capital venezolana, Caracas, impidiendo el derrocamiento del presidente electo y la toma ilegal del poder, y sin elecciones de por medio, por parte de la oposición. Hasta su intento de golpe, Guaidó era casi completamente desconocido para la población: una semana antes, el 87% de los encuestados dijo que no sabía quién era Guiadó.
“Nos manifestamos aquí por la defensa de la revolución y la democracia”, dijo uno de los participantes en la manifestación a TeleSUR. “Nosotros decimos ‘No’ a la intervención imperialista. Es una situación muy peligrosa. El pueblo de Venezuela debe estar alerta y no puede caer en provocaciones de la extrema derecha, que, con el apoyo de los EEUU, tratan de legitimar una intervención”. Con eso se refería al hecho de que Estados Unidos, así como otros países latinoamericanos, han reconocido a Guaidó como Presidente de Venezuela.
Como lo reportó el diario Junge Welt, Guaidó basa su iniciativa en el Artículo 233 de la Constitución Venezolana. Esta menciona “faltas absoutas” del Presidente. Estas incluyen su muerte, su renuncia, o su sustitución decretada por sentencia del Tribunal Supremo de Justicia, una incapacidad física o mental permanente certificada por una junta médica, y con aprobación de la Asamblea Nacional, el abandono del cargo, declarado como tal por la Asamblea Nacional, así como la revocación popular de su mandato. Nada de eso aplica a Maduro.
Después de su elección en Mayo de 2018 con más del 67% de los votos, el Presidente Nicolás Maduro sería juramentado el 10 de enero del 2019 para un nuevo periodo en el cargo, el cual ejerce desde el 2013. A pesar de que cientos de observadores internacionales han destacado la transparencia de las elecciones en sus informes, el Grupo de Lima, afiliado a EEUU, los propios EEUU, y la Unión Europea han declarado su negativa a reconocer los resultados de las elecciones y con ello el nuevo mandato de Maduro. El objetivo declarado de la oposición era derrocar a Maduro en un plazo de seis meses. Ahora podemos considerar que este plan ha fallado.
La mayor amenaza para Maduro y su gobierno es el apoyo en su propio campo. La corrupción generalizada y la hiperinflación son un buen caldo de cultivo para otro intento de „cambio de régimen“ liderado por Estados Unidos, como pudimos ver las últimas veces en Irak, Afganistán y Libia, y cómo se intentó en Siria. Cientos de miles de muertos fueron el resultado. Por eso el Partido Comunista de Venezuela (PCV) llama a que se forme una alianza lo más amplia posible de fuerzas patrióticas, democráticas y populares-revolucionarias para repeler el golpe imperialista. Al mismo tiempo, propone un gobierno de todas las fuerzas involucradas en el proceso revolucionario para vencer a los aliados del imperialismo en Venezuela, antes que nada a los monopolios, especialmente el sector financiero especulativo. Este es el requisito previo para poner fin a la corrupción, a la inflación y al crimen resultante, para continuar y profundizar la revolución. Solo de esta manera se puede asegurar el apoyo de las masas al proceso bolivariano y superar la crisis capitalista.
En general, los golpistas se están quedando sin tiempo: pocos siguieron el rápido reconocimiento de los EEUU y sus aliados cercanos. Hasta ahora, el „Presidente Encargado“ no está en posición de dirigir ningún gobierno, los militares no han hecho ningún movimiento para desviarse de su lealtad constitucional, e incluso los observadores locales describen la situación como tranquila para las condiciones venezolanas. Ahora Guaidó ha convocado a grandes protestas para el jueves y el domingo. El plan es claro: si deja que sus propias manifestaciones se tornen violentas y, por lo tanto, intervengan la policía y el ejército, quizás habría una legitimación para la intervención militar de los EEUU.
La UE también ha intervenido y, de manera colonia, ha hecho un ultimátum para llamar a nuevas elecciones a un Presidente electo de otro país. Francia, España y Alemania son los principales promotores. El ultimátum es una injerencia en los asuntos internos de un Estado soberano y, por lo tanto, una violación del derecho internacional, que a los superiores de la UE, como es lógico, no les interesa. Ellos persiguen sus propios intereses: la subyugación de América Latina para la explotación de enormes recursos naturales y mano de obra en beneficio de su propia economía. Tjerk Brühwiller, corresponsal latinoamericano de FAZ, admitió en el Frankfurter Allgemeine dominical: „Claro que se trata del petróleo en Venezuela“. Venezuela es el país con las mayores reservas de petróleo del mundo, incluso por delante de Arabia Saudita. La UE, los EEUU y sus aliados quieren derrocar al gobierno en Caracas, tener nuevamente acceso al petróleo sin restricciones y destruir el ejemplo de Venezuela, donde el presidente usó el dinero de los recursos petroleros para ayudar a los pobres.
El 2 de febrero, Venezuela celebra el vigésimo aniversario de la toma de posesión de Chávez y por tanto, 20 años de la Revolución Bolivariana. Los próximos días serán decisivos: o se imponen los golpistas o la revolución los vence y continúa. ¡La SDAJ, por lo tanto, llama a todos a participar en acciones contra el golpe u organizar acciones ustedes mismos! ¡Fin a la interferencia de Estados Unidos y la Unión Europea! ¡Retiro inmediato de los ultimátums y del reconocimiento del líder golpista no electo Guaidó!
La dirección del Partido comunista (DKP), llama a todos sus miembros y amigos, a apoyar el trabajo de los y las camaradas del PCV a través de donaciones al fondo de solidaridad con Venezuela.La cuenta es: DKP-Parteivorstand, GLS-Bank, BIC: GENODEM1GLS, IBAN: DE63 4306 0967 4002 4875 01. En el motivo: Solidaridad con el PCV.
Comisión Internacional de la SDAJ.