Disarstar: Bohemien
LIKES UND DISLIKES (POSITION #1/19)
Der Hamburger Klassenkampf-Rapper Disarstar hat sich weiterentwickelt. Das letzte Album war noch eine klassische Deutschrap-Platte, doch „Bohemien“ hört sich ganz anders an. Das Album klingt fast schon etwas Mainstream-Kompatibel. Disarstar hat im Interview mit POSITION beteuert, dass er sich durch seinen Vertrag bei Universal-Music nicht anpassen wird (Ausgabe #3/17). Das glaube wir gerne, denn das neue Album ist nicht weniger politisch. Was also anders ist? Die einzelnen Tracks sind sehr variabel, sowohl was Beats als auch die Lyrics angeht. Insgesamt ist der Sound poppiger geworden. Dazu hat sich Disarstar Unterstützung von KAIND, Lina Maly, BLINKER und Philipp Dittberner geholt. Letzterer hat auch schon mit Prinz Pi zusammengearbeitet und bereichert mit seiner klaren Stimme den Maintrack „Hoffnung und Melancholie“, den wir zusammen mit „Dunkle Wolken“ feat. KAIND als Anspieltipps empfehlen! Disastar hat es mit seinem neuen Album geschafft origineller zu werden und das gelingt wirklich nicht jedem. Hilfe hatte er dabei von bekannten Produzenten. Obwohl die zehn Songs sehr verschieden sind – vom Liebeslied, dem Durchaltesong, von Konsumkritik bis zum Krawallstück ist alles dabei ¬– zieht sich ein klar erkennbarer roter Faden durch das ganze Album. Eine Nummer fehlt leider auf dem Album, da es scheinbar Urheberrechts-Probleme mit einem Ärzte-Song gibt. Der Song spricht den gesellschaftlichen Umgang mit Homosexualität an und geht gut ins Ohr. „Wie es geht“ gibt’s hier zum nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=RsdEk-fjXhI
[Cyril, Frankfurt und Mark, München]
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Dieser Artikel ist aus der aktuellen POSITION, dem Magazin der SDAJ. Du kannst es für 10€ jährlich abonnieren unter position@sdaj.org
Bildquelle: Screenshot Youtube-Video "Disarstar – Wie es geht (prod. by Dasmo & Mania)"