Kein Bock mehr, dem abgesagten Festivalsommer hinterher zu trauern? Wir haben wieder ein paar Empfehlungen, um sich abzulenken, und dabei auch noch die Bosstransformation des eigenen Klassenbewusstseins fortzuführen.
Mit „Niederlage und Zukunft des Sozialismus“ hat 1991 einer unserer Lieblingsphilosophen, Hans Heinz Holz, kurz nach der Konterrevolution in vielen realsozialistischen Ländern, dass selbst in Zeiten der schwersten Niederlagen der kommunistischen und Arbeiterbewegung nur das Festhalten und Weiterentwickeln des Marxismus-Leninismus und nicht der Kniefall vor dem Opportunismus hilft.
Wenn ihr euch einen Roman über die frühe DDR und ihren Bruch mit den Klassenschranken in der (Aus-)Bildung der Menschen geben wollt, dann am besten „Die Aula“ von Hermann Kant, der selbst als Proletenkind an der Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) sein Abi nachholte und später u.a. im ZK der SED saß.
Ein bisschen älter, aber immer noch eine gute und spannende marxistische Grundlagenlektüre bietet „Die Frau und der Sozialismus“ von August Bebel, der sich entgegen der bürgerlichen Moral und den sexistischen Verhältnissen auf materialistische und wissenschaftliche Weise mit den Fragen von Klassengesellschaft und Geschlecht auseinandersetzt.
Wenn die Leseaugen danach vielleicht etwas müde sind, dann gebt euch den thematisch zu Bebel sehr gut passenden Spielfilm „We want Sex“ über den Kampf von Arbeiterinnen bei Ford Ende der 1960er, die u.a. für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit streikten.
Holz: Niederlage und Zukunft des Sozialismus (Neue Impulse Verlag 1991), derzeit leider nur antiquarisch zu bekommen.
Kant: Die Aula (1965), antiquarisch oder als Taschenbuch beim Aufbau-Verlag: https://www.aufbau-verlag.de/index.php/die-aula-2802.html
Bebel: Die Frau und der Sozialismus (1879 erstmals erschienen, danach mehrfach überarbeitet, http://www.mlwerke.de/beb/beaa/beaa_000.htm
We Want Sex (2010), Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ZXuKskAub68