In der sog. „Corona-Krise“ verschärft sich in Deutschland die soziale Ungleichheit. Das resümiert eine Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. Der Aussage, die Pandemie werde „benutzt […], um die Interessen der Reichen und Mächtigen durchzusetzen“, stimmten die Hälfte der in der in Studie Befragten mit geringem Einkommen zu. Grund genug, sich genauer anzuschauen, wer schon jetzt die tatsächlichen Krisengewinner sind.
Während zu Beginn der Pandemie das Pflegepersonal von den Balkonen aus beklatscht wurde, zeigt sich die Arbeitgeberseite in der aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst wenig spendabel. Tatsächlich kommt im Gesundheitswesen die finanzielle Wertschätzung eher den Top-Managern der Pharmakonzerne zu: Während das durchschnittliche Brutto-Gehalt eines/r KrankenpflegerIn bei monatlich etwa 2.590€ liegt, verdient Bayer-Chef Werner Baumann 20.515€ täglich (!), im Monat sind das 444.506€ und damit mehr als das 171-fache der Pflegekraft. In anderen Branchen sieht es nicht besser aus: Während BMW zu Beginn der Pandemie Kurzarbeitergeld für 20.000 Beschäftigte beantragte, schüttete man noch im Mai 1,6 Milliarden Euro Dividende an Aktionäre aus.
Man sieht: Auch wenn bei den Herrschenden von diesem oder jenem Großkonzern als Krisenverlierer die Rede ist, die Zeche zahlen am Ende die Beschäftigten!
Manu, Hannover
Dieser Artikel erschien in der aktuellen Position, dem Magazin der SDAJ.