Der Irakkrieg ab 2003 begann mit einer ganzen Reihe von Lügen. Um eine davon geht es im Film „Official Secrets“ (2019), der sich nah an den realen Begebenheiten entlanghangelt. Katharine Gun, Übersetzerin des britischen Geheimdiensts GCHQ, bekommt ein Memo der NSA zu lesen, aus dem hervorgeht, dass die Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen erpresst werden sollen, um für den Irakkrieg zu stimmen. Gun möchte verhindern, dass ein Krieg unter einem Vorwand angezettelt wird. Kurzerhand entschließt sie sich, das Memo an die Presse zu geben. Die Regierung versucht die Lügen zu verleugnen, Gun wird unter Druck gesetzt und angeklagt. Der Film zeigt, wie der Irak-Krieg mit Lügen durchgesetzt, wie die Bevölkerung bewusst getäuscht und UN-Mitglieder erpresst wurden – usual Business der Geheimdienste – und lohnt sich allein schon deshalb. Allerdings verbleibt die Hauptdarstellerin bei dem Versuch, den völkerrechtswidrigen Krieg durch Gerichtsprozesse zu verhindern. Die Massenproteste gegen den Irak-Krieg, die weltweit Millionen Menschen umfasste, spielen nur am Rande eine Rolle. Ungewollt macht der Film aber deutlich, dass sich die Kriege der Imperialisten eben nicht mit Gerichtsprozessen verhindern lassen. Das müssen wir eben immer noch selbst erkämpfen. Insofern: Klare Filmempfehlung!
Andrea, Frankfurt
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