Im Jahr 2039 geht die Geschichte vom Schwarzhändler Joel und der mittlerweile zum Teenager gewordenen Ellie weiter. In den postapokalyptischen USA, deren Bevölkerung größtenteils durch einen mutierten Pilz in zombieähnliche Menschen verwandelt wurde, versuchen die Überlebenden in Kollektiven dem Mangel an Vorräten, Krankheiten und dem Winter zu trotzen. Die beiden Protagonisten haben sich, fünf Jahre nach der Handlung des ersten Teils der Videospielreihe, in der Siedlung „Jackson“ ein einigermaßen normales Leben aufgebaut. In „Jackson“ gibt es wieder Elektrizität, ausreichend Lebensmittel, Familien mit Kindern, sogar ein Bildungssystem und das ganz ohne Geld. Doch weil eine Handlung in einer „klassenlosen Kommune“ langweilig wäre, dreht sich „The Last of Us II“ um einen Rachefeldzug der weiblichen Hauptdarstellerin, was neben der festgefahrenen Spielmechanik die größte Schwäche des zweiten Teils bleibt. Mühevoll im ersten Teil aufgebaute Charaktere entfremden sich ohne ersichtlichen Grund immer weiter und der Plot wirkt im Allgemeinen sehr erzwungen. Von einem Titel, an dem sieben Jahre gearbeitet und in den viele Hoffnungen gesteckt wurden, hatten wir Fans uns mehr erwartet. Scheiße ist auch, dass die gerechtfertigte Kritik an diesem Teil in einer homophoben Debatte um Ellis Beziehung mit einer Frau unterging. Dennoch kann das Spiel mit Altbewährten unterhalten: Mit guter Grafik, emotionalen Dialogen und Liebe zum Detail. Weil man dafür aber zwingend eine Playstation 4 benötigt und das Spiel mit 40 Euro (gebraucht) immer noch zu teuer ist, empfehle ich lieber, die Handlung als „Let’s Play“ auf YouTube zu verfolgen.
Domi, Neumarkt
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