Tarifverhandlungen, Klappe die Zweite
Vor zwei Wochen fand in Baden-Württemberg bereits die zweite Verhandlungsrunde zwischen der IG Metall und Südwestmetall statt. Wie schon in der ersten Verhandlungsrunde wurden die mehr als angemessenen Forderungen nach mehr Lohn und Freizeit von den Arbeitgebern dreist ignoriert.
In passender Manier fordern die Arbeitgeber von uns auf einen Entgeldanstieg zu verzichten, weniger Zuschlag für Nachschichten und schlechtere Pausenregelungen hinzunehmen. Das Vorstandsmitglied der Daimler AG Winfried Porth, der als Chef von Südwestmetall auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzt, provoziert zusätzlich bei der Verhandlung. Er forderte von uns “als Beitrag zur Krisenbewältigung, auf weitere tarifliche Kostenbelastungen zu verzichten, bevor wir das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben, also absehbar nicht vor 2022.”
Mit solchen frechen Bemerkungen machen sich die Arbeitgeber die aktuelle “Corona-Krise” zur nutze: Schon seit Jahren vorgesehener Stellenabbau und Sparprogramme, die vor der Pandemie nur wenig auf Akzeptanz in der Bevölkerung gestoßen ist, werden jetzt angesichts der schlechten Wirtschaftlichen Lage eher angenommen.
Wir Zahlen nicht für eure Krise
Doch badet maßgeblich die arbeitende Bevölkerung die Folgen der Krise aus. Eine Beschäftigtenbefragung der IG Metall ergab, dass ein Drittel der Beschäftigten bereits finanzielle Einbuße haben und auch die Tarifliche Zusatzvergütung in großen Teilen letztes Jahr nicht ausgezahlt wurde.
Auf der anderen Seite haben 2020 allein die größten Unternehmen in Deutschland 12 Milliarden Euro an Dividenden ausgeschüttet.
In dieser Tarifrunde zeigt sich einmal wieder die hässliche Fratze des Kapitalismus. Die Arbeitgeber bereichern sich durch unsere Arbeit und fordern trotzdem von uns, noch weitere Einschnitte hinzunehmen.
Die Streikbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen zeigt jedoch, dass wir uns nicht verarschen lassen! Zwischen Februar und März Enden in den meisten Tarifgebieten die Friedenspflichten und es wird zu Warnstreiks kommen.
Wir unterstützen selbstverständlich unsere Kolleginnen und Kollegen in der Metall und Elektroindustrie!
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