Nach beinahe eineinhalb Jahren Pandemie in Deutschland liegt die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus in Deutschland bei 90 752.(stand 26.6.21) Entgegen mancher Stimmen, die von der Pandemie als „Gleichmacher“ sprechen, ist sie genau das Gegenteil:
Im vergangenen Dezember und Januar lag die Sterblichkeit für Menschen in sozial benachteiligten Gebieten um 50 bis 70 Prozent höher. Außerdem ist das Risiko, an einer Corona-Infektion zu sterben, für Beschäftigte in unsicheren Arbeitsverhältnissen deutlich höher als für andere. Und auch die Zahl bzw. die Verteilung der Infektionen (3,73 Mio.) ist ungleich. Demnach haben ArbeiterInnen aus ärmeren Verhältnissen eine höhere Gefahr, sich zu infizieren. Eine Rolle spielt dabei die Art der Beschäftigung. Viele sind am Arbeitsplatz oft einer hohen Viruslast ausgesetzt und haben keine Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Außerdem haben diese einen geringeren Verdienst, beengte Wohnverhältnisse oder schlechten Zugang zu Schutzmitteln (z.B. FFP2-Masken, Selbsttests oder einer Impfung). Vor allem in den Arbeitersiedlungen mancher Großstädte bleibt die Rate der Geimpften deutlich hinter dem der Allgemeinheit zurück.
Die hohen Zahlen hätte man jedoch verhindern können und zwar mit der Gesundheit der Bevölkerung als oberster Priorität, anstelle von Profiten für deutsche Banken und Konzerne. Unsere Regierung hangelt sich von einem halbherzigen Lockdown zum nächsten, um die Produktion nicht stilllegen zu müssen. Wie sollte das besser aussehen? Mit einem kurzen, harten Lockdown, mit einem massiven Ausbau der Gesundheits-Infrastruktur, temporärer Stilllegung von nicht-systemrelevanter Produktion und mit der Aussetzung der Impfpatente, um das Infektionsgeschehen weltweit zu minimieren. Oder ganz einfach: Mit Sozialismus!
Paula, Neumarkt