Gleichzeitig fehlender sozialer Ausgleich – die Lage von Studierenden hat sich während der Pandemie nochmal rapide verschlechtert.
Das Bafög reicht vorne und hinten nicht zum Leben, steigende Mieten in Großstädten verschärfen die Lage. 40% aller arbeitenden Studierenden verloren während der Pandemie ihren Nebenjob, jedeR dritte StudentIn hat sehr große finanzielle Sorgen. Durch die Bologna Reform sind viele Studierende dazu gezwungen, in Regelstudienzeit fertig zu werden, deshalb steigt der Leistungsdruck kontinuierlich. Sinn und Zweck des Studiums ist es, möglichst schnell für den Arbeitsmarkt abrufbar zu sein. Studierenden fehlt damit auch die Zeit für politisches Engagement, Freizeit und für kritische Reflexion und Diskussion der Lehrinhalte – insbesondere die Online-Lehre trägt enorm dazu bei.
Schon vor der Pandemie…
…waren die Räume und Hörsäle der Universitäten überfüllt, an vielen Stellen fehlte Lehrpersonal, es gab zu wenige Seminare. Stellenstreichungen und Kettenbefristungen sind seit Jahrzehnten ein großes Problem. Während der Pandemie wurde die Unterfinanzierung der Universitäten dann noch offensichtlicher und ließ keine Präsenzuni zu, kostenlose Tests für Studierende spielen erst jetzt, nach 1,5 Jahren Pandemie, überhaupt eine Rolle. Kleinere Seminare, mehr Lehrpersonal und Räumlichkeiten sowie ausgeweitete Testkapazitäten hätten zumindest teilweise Präsenzlehre zugelassen.
Doch ein gutes Studium für alle kostet eben Geld – und das wird in Deutschland offensichtlich nicht priorisiert. Deshalb müssen wir uns organisieren und zusammenschließen, denn wer allein kämpft, hat schon verloren. Gemeinsam können wir etwas verändern und die Verhältnisse zum Tanzen bringen. Möchtest du mehr über deine Rechte wissen, dich über die schlechten Bedingungen austauschen, Lehrinhalte kritisch hinterfragen und etwas verändern?