Stellungnahme zur Tarifrunde der Länder 2021

veröffentlicht am: 24 Nov, 2021

Aktuell laufen die Tarifverhandlungen der Landesbeschäftigten. Der erste und zweite Verhandlungsauftakt ging ohne Ergebnis zu Ende. Unter dem Tarifvertrag der Länder fallen viele Berufsgruppen, unter anderem auch die Beschäftigten der Staatlichen Schulen.
Die Gewerkschaft Ver.di und die GEW, die den Vertrag verhandeln fordern 5% mehr Gehalt für alle Landesbeschäftigten, mindestens aber 150€. Außerdem sollen auch Auszubildende in Landesbetrieben 100€ mehr verdienen und studentische Beschäftigte einen Tarifvertrag erhalten.

Als Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend solidarisieren wir uns mit allen Arbeiter*innen und Gewerkschaften im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen.
Ebenso, wie wir als Schülerinnen und Schüler, hat auch das Lehrpersonal unter den schlechten Bedingungen in den Schulen zu leiden, die gerade durch die Corona-Pandemie noch einmal massiv verstärkt wurden. Homeoffice, Flexibilisierung, Online-Unterricht und viele Überstunden haben den Schulalltag für über ein Jahr sehr erschwert und bis heute haben Lehrer*innen, wie Schüler*innen viel damit zu tun, die Folgen der Pandemie aufzuarbeiten. Sei es das Nachholen von verpassten Lehrinhalten, oder die fehlende soziale Interaktion.
Daher rufen wir alle SchülerInnen auf, auch am 26.11.2021 in Düsseldorf zur landesweiten Demonstration zu kommen!

Nicht erst in der Pandemie war ein Konzept von kleineren Klassen wünschenswert. Um einen angenehmeren, individuellen und gerechteren Unterricht zu ermöglichen, dürfen in Schulklassen nicht mehr als 15 Schüler*innen sitzen.
Dem gegenüber steht ein enormer Lehrkräftemangel, der durch in der Pandemie ausfallende Lehrkräfte nur noch einmal verstärkt wurde.
Uns ist klar: Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal in den Schulen würden sich auch positiv auf die Unterrichtsqualität auswirken.

Auch die Forderung nach einer Erhöhung der Azubi-Gehälter ist dringend notwendig, denn häufig haben gerade junge Schulabgänger*innen es nicht leicht, sich von ihrer Ausbildungsvergütung über Wasser zu halten.
Gerade Auszubildende, die nicht von ihren Eltern finanziert werden können, haben es schwer, sich neben ihrer ersten eigenen Wohnung, Versorgungskosten und den nicht unbeträchtlichen Ausgaben für den ÖPNV über Wasser zu halten.
Eine Ausbildung sollte aber kein notwendiges Übel sein, um sich über Wasser zu halten, sondern Perspektiven für die Zukunft schaffen.

Dass der Arbeitgeber nicht einmal einen Inflationsausgleich bedenken möchte ist ein Schlag ins Gesicht aller Landesbeschäftigten und derer, die auf die Arbeit der öffentlichen Daseinsversorgung angewiesen sind, also auch uns SchülerInnen. Wir alle haben gerade in Pandemie und Krise besonders gelitten, wohingegen die Arbeitgeber weiterhin Profite machen konnten. Diese Reaktion reiht sich damit in die politische Linie ein, öffentliche Sektoren kaputtzusparen, während gleichzeitig Milliarden im Kriegsministerium oder für die Rettung von Großkonzernen verpulvert werden.

Darum:

  •  Mehr Geld in die Schulen
  •  Mehr Gehalt für Lehrer*innen, Auszubildende und alle Landesbeschäftigte
  • Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge
  • Solidarität mit den Beschäftigten im TVL und dem internationalen Proletariat

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