In Italien kam es, mitten in der vierten Welle der Pandemie sowie der Vorbereitungen der christlichen Festtage, zu einem landesweiten Generalstreik, aufgerufen durch die beiden größten Gewerkschaften des Landes – CGIL und UIL. Es streikten demnach dutzende Branchen und Tausende Beschäftigte bis zu 8 Stunden, leider hatte sich zuvor die dritte, große Gewerkschaft CISL vom Streik distanziert und auf einen Kompromiss mit den Herrschenden behaart.
Die aktuelle Streikwelle folgt auf die landesweiten Aktionen vom 11. Oktober diesen Jahres, an jenem Tag streikte die arbeitende Klasse aufgerufen von 15 Basisgewerkschaften. Die Kämpfe stellen die erste Antwort auf die Entlassungen bei der italienischen Fluggesellschaft Al-Italia, auf die unhaltbaren Zustände bei Amazon und auf die unfassbare Politik von Premierminister Mario Draghi dar. Draghi, früherer EZB-Chef, sowie die gesamte italienische Politik haben in der Pandemie versagt: 135.000 Tote zählt die einstige Kolonialmacht.
Den neusten Unmut löste die herrschende Klasse durch die geplanten Steuerreformen aus: diese sehen Steuersenkungen bei den Reichen, Einbußen bei den Ausgaben der Schulen und der Pensionen vor. βFür uns bedeutet Steuergerechtigkeit, die niedrigsten Einkommen zu schützenβ, erklärte dazu Maurizio Landini von der Gewerkschaft CGIL. Und weiter: β85 Prozent der italienischen Rentner und Arbeitnehmer verdienen weniger als 35.000 Euro pro Jahr.β
Im Ursprung waren die italienischen Schulen von den Streikbewegungen ausgenommen, jedoch solidarisierten sich Tausende Lernende mit den Forderungen der arbeitenden Klasse. Es wurden rund 70 Schulen besetzt und der Protest – wie in Rom oder Florenz – lautstark auf die Straße getragen. Die Schulgewerkschaft sowie die Protestierenden forderten einhellig eine Verbesserung der durch die Pandemie nochmal drastisch verschlechterten Bedingungen an den Schulen.
Wir schließen uns den Forderungen und der Protestwelle aus Italien an: die Arbeitenden und die SchülerInnen haben ihren Kopf erhoben – der Weg geht – wie unsere italienische Schwesterorganisation FGC formulierte β nach Vorne!
Hoch die internationale Solidarität!