Seit letztem Samstag (14.7.) haben in allen deutschen Nordseehäfen tausende Hafenarbeiter ihre Arbeit niedergelegt im größten Hafenstreik seit 40 Jahren! Daher standen in allen Seehäfen Hamburgs, Bremens und Niedersachsens für 48h infolge eines Warnstreiks die Kräne still und über 5000 Leute waren letzten Freitag den 13.7. stattdessen für die Forderungen der Hafenarbeiter in Hamburg auf der Straße.
Denn auch nach der siebten Verhandlungsrunde ist der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe nicht bereit, eine faire Lohnerhöhung gegen die steigende Geldentwertung der Inflation zu bieten. Unter dem Motto „Inflationsmonster stoppen!“ fordern die Beschäftigten zusammen mit der Verdi einen tatsächlichen Inflationsausgleich und die Möglichkeit auf eine branchentypische Neuverhandlung nach 12 Monaten.
Von Arbeitgeberseite wurde alles versucht um diesen Streik und noch mögliche weitere zu verhindern, z. B. wurde versucht die Streiks gerichtlich zu stoppen und durch alle Organe der bürgerlichen Presse wird Stimmung gegen die Streikenden gemacht. Das Gericht führte formale Scheingründe an, den Arbeitern ihr Recht auf Streik bis Ende August zu verweigern. Nicht nur gerichtlich und medial wird versucht, die Hafenarbeiter einzuschüchtern: Auf der Demo der Verdi kam es vonseiten der Polizei zu Ausschreitungen mit mehreren Verletzten.
Die aktuelle Krise führt dazu, dass die Hafenarbeiter mit Überstunden und Sonderschichten zu kämpfen haben, während eine rasant steigende Inflation das Gehalt effektiv immer weiter schrumpfen lässt. Dazu kommt die immense Aufrüstung sowie Waffenexporte, die auch über die norddeutschen Häfen verschifft werden. Dass ein Streik, der diese wichtigen Transportknotenpunkte der deutschen Wirtschaft lahmlegt, dem deutschen Imperialismus überhaupt nicht passt, ist klar. Der Arbeitgeberpräsident Dulger schlägt jüngst sogar vor, einen „nationalen Notstand“ auszurufen, um darüber das Streikrecht brechen zu können. Mit solchen Angriffen auf unsere erkämpften sozialen und demokratischen Rechte müssen wir vermehrt auch in Zukunft rechnen und unsere Aufgabe wird es sein, diese weiterhin zu verteidigen.
Eben weil die Herrschenden mit allen Mitteln versuchen dem Arbeitskampf zu schaden, müssen wir uns gegen die Repressionen und Angriffe auf unser Streikrecht stellen! Das Streikrecht bleibt weiterhin ein Grundrecht, für dessen Verteidigung wir kämpfen müssen, auch wenn das dem Arbeitgeberpräsidenten nicht zu passen scheint! Wir als SDAJ solidarisieren uns mit den Hafenarbeitern, denn es ist der Hafen derer die dort arbeiten, nicht derjenigen, die auf ihrem Rücken die Profite machen! Wir solidarisieren uns mit der Verdi und stehen fest an eurer Seite!