Vor 2 Wochen gab es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Baden-Württemberg einen Abschluss in der Metall- und Elektroindustrie. Mit knapp 700.000 Beschäftigten im Warnstreik seit Beginn der Tarifrunde, haben die Beschäftigten vor allem eines gezeigt: Die Kollegen und Kolleginnen in der MuE-Industrie sind kampfbereit!
Abgeschlossen wurden 8,5% auf 2 Jahre und die steuerfreien 3000 Euro in Einmalzahlungen. Wie Warnstreiks haben die Beschäftigten eines gezeigt: ohne die Kollegen und Kolleginnen in den Betrieben läuft nichts! Dieser Abschluss zeigt also erneut, dass Streik nicht das letzte, sondern das einzig konsequente Mittel im Arbeitskampf ist.
Aber der Abschluss muss auch kritisch betrachtet werden: Um die aktuelle Inflation auszugleichen hätte man 12-16% auf ein Jahr abschließen müssen. Der Abschluss gleicht die aktuelle Inflation nicht aus und nimmt den Beschäftigten die Möglichkeit, das in den nächsten 2 Jahren zu ändern.
Die Kampfkraft wurde nicht vollständig ausgeschöpft: 24h Warnstreiks und Urabstimmungen waren bereits vorbereitet, wo immer Warnstreiks und Aktionstage stattgefunden haben, waren sie gut besucht. Für die nächsten Jahre müssen wir als Gewerkschaftsbewegung gewappnet sein: Krisen, Pandemien, Kriege und Transformationspläne müssen wir bewältigen.
Die Kampfbedingungen verbessern bedeutet: Arbeitskampf – den Belegschaften ihre Macht zeigen, indem man sie kämpfen lässt. Die Voraussetzung dafür, dass der Willen der Belegschaft in dieser Frage gezeigt wird, ist die Aktivität der Mitglieder: Mitbestimmung muss organisiert werden! Und gerade dann, wenn wir unzufrieden mit einem Ergebnis sind, muss es deshalb heißen: rein in die Gewerkschaften!