Aleksander und Michail Kononovich, der Vorsitzende des Kommunistischen Jugendverbandes der Ukraine und sein Bruder, sind aus der Haft des ukrainischen Staates in den Hausarrest überstellt worden.
Was auf den ersten Blick wie ein Freudentag scheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als trojanisches Pferd und vergiftetes Geschenk. Wie beide gegenüber dem Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ/ @wfdy) zu Protokoll gaben, ist die „Freiheit“ eine trügerische.
Zum einen sind die beiden Genossen durch den Hausarrest von jeglicher Art von Lohnarbeit und damit des Erwerbes der Sicherung ihres Lebensunterhaltes ausgeschlossen – eine staatliche Subvention (wie dies in der Haft an rudimentären Lebensmitteln) der Fall gewesen war, besteht nicht mehr. Auf ein breites Netzwerk an UnterstützerInnen können die Beiden vor Ort weniger zählen – die KP der Ukraine sowie alle progressiven Organisationen sind (seit 2016) verboten und nahezu zerschlagen worden. Schlimmer jedoch wirkt, die latente Gefahr eines nunmehr einfacher durchführbaren, faschistischen Attentates auf die beiden, gestandenen Kommunisten. Die Gefahr ist somit – ganz im Gegenteil – nicht gemindert worden, sondern viel mehr gestiegen.
In einem ergreifenden Statement, welches die beiden an ihre befreundeten Organisationen übersandten, analysieren sie, dass sie ihr Leben wahrscheinlich der weltweiten und breiten Solidaritätskampagne zu verdanken haben. Ein stilles Morden gilt es weiterhin mit lautstarker Solidarität zu verhindern. Zur Erinnerung: in der Ukraine, verschärft seit dem Krieg, haben die faschistischen Milizen freie Bahn und sind tief in staatliche Strukturen eingesickert. Neben einer grassierenden Korruption sind Gewalt und Verrohung Alltag. Schon vor dem Krieg sind die Brüder Opfer heftiger Gewalt geworden, bei einem faschistischen Angriff wurden beide verletzt und Michail die Nase gebrochen. Dem Faschismus und seiner Mordbande kann nur durch internationale Solidarität und Aufmerksamkeit die Stirn geboten werden. In diesem Sinne solidarisierte sich die SDAJ im Rahmen der Rosa-Luxemburg-Konferenz. Wir vergessen Euch nicht!
Wir fordern Freiheit, Sicherheit und die sofortige Ausreise aus der Ukraine!
Hoch die internationale Solidarität!