Sowohl in Frankreich als auch in Großbritannien sind die Leute nach wie vor auf der Straße. Am 6.4. waren es wieder Millionen in Frankreich, und in GB Streikten Hundertausende am 15.3. In Frankreich ging es zunächst gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters, mittlerweile aber um viel mehr, wenn Demonstrierende zum Beispiel die Firmenzentrale von Blackrock stürmen. Die Franzosen wissen, dass die französische Regierung nicht in ihrem Interesse handelt, und sie kämpfen deswegen für Veränderungen.
In GB sind die Streiks entstanden wegen schlechter Löhne im öffentlichen Dienst. Da die Regierenden Gesetze zum Verbot von Streiks umsetzen wollten, sind die Streiks und Demonstrationen angewachsen. Es geht nicht mehr nur um den öffentlichen Dienst, sondern um das fundamentale Interesse aller Briten, ihre Interessen wirklich durchzusetzen. Denn auch der britische Staat handelt nicht im Interesse der Mehrheit, und nur durch Streiks werden die Herrschenden unter Druck gesetzt.
In Deutschland sollten wir von unseren Schwestern und Brüdern aus Frankreich und GB lernen. Sie zeigen uns, wie branchenübergreifend gekämpft werden kann, weil das Interesse der Krankenschwestern eben auch das Interesse des Patienten ist. Auch wenn der politische Streik bei uns verboten ist, konnten wir mit dem Streik von EVG und Verdi am 27.03. die Richtung anzeigen in die es gehen soll.