Familienministerin Lisa Paus will „Mental Health Coaches“ an Schulen etablieren. Aufgrund steigender psychischer Belastung durch Corona, Krieg und Krise sei es wichtig, „Resilienz und mentale Gesundheit“ zu stärken. „Das Aufwachsen in krisenhaften Zeiten und unsicheren Zukunftsaussichten setzt viele junge Menschen unter enormen Stress“, so Paus weiter.Um dem zu begegnen, soll jetzt für zehn Millionen Euro an über 100 Schulen ein Präventivprogramm gestartet werden.
Dabei ist erst einmal zu begrüßen, dass die mentale Gesundheit von SchülerInnen endlich in den Fokus der Regierung rutscht. Allerdings werden hier lediglich Symptome bekämpft: Der seit Jahren steigende Leistungsdruck in den Schulen und die fehlende Freizeit Jugendlicher tragen maßgeblich zur Verschlechterung der psychischen Verfassung bei. Die Angst, später keinen vernünftigen Beruf ausüben zu können, die Konkurrenz im Klassenzimmer und auf dem Arbeitsmarkt sowie das Notensystem üben einen massiven Druck auf junge Menschen aus. Aber darüber verliert die Ministerin kein Wort. Um nachhaltig die mentale Gesundheit Jugendlicher zu schützen, muss Schluss gemacht werden mit Konkurrenz und Noten. Es braucht ein Recht auf eine Freizeit, in der uns nicht noch Hausaufgaben und Prüfungsstress erwarten. Wir brauchen ein Recht auf Arbeit, um die Perspektivlosigkeit der Jugend zu beenden. Wir brauchen gut ausgebildete Schulpsychologinnen, und zwar flächendeckend! Gegen Krieg, Krise und Klimawandel hilft auch keine psychologische Betreuung, sondern nur die Überwindung des Kapitalismus.
Die zahlreichen Krisen unserer Zeit werden durch die Profitorientierung des kapitalistischen Wirtschaftssystems hervorgerufen.
Deshalb müssen wir aktiv werden gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auf unseren Rücken!
Aktiv werden gegen die vielen Missstände im Bildungswesen und uns nicht einreden lassen, dass die Probleme kleiner werden würden durch psychologische Beratung!