Seit wenigen Tagen steht Deutschland unter Schock: Deutsche SchülerInnen schneiden im internationalen PISA-Vergleich schlechter ab, als noch vor ein paar Jahren. 21 Prozent der 15-Jährigen haben Probleme mit dem Leseverständnis. In Mathematik und Naturwissenschaften sind sie auch schlechter geworden. Panisch rätseln unsere Medien über die Gründe. Ist es die Digitalisierung oder der Mangel an Digitalisierung? Sind die SchülerInnen einfach fauler und unmotivierter? Liegt es etwa an „den ganzen Ausländern“?
Nur selten wird über Unterfinanzierung und Lehrermangel gesprochen. Seit Jahren wird im Bildungswesen gespart, es gibt einen Sanierungsstau an deutschen Schulen und für die Schulmaterialien müssen die Familien jedes Jahr viel Geld zahlen. Gleichzeitig klagen nun auch die Herrschenden angesichts der unterdurchschnittlichen Leistungen der deutschen Schüler über die Gefahr für den „Standort Deutschland“ und warnen vor Bildungskrise und verfehlter Bildungspolitik.
Ihnen geht es aber nicht um eine Bildungswende in unserem Sinne, also einer allseitigen, kostenlosen Bildung ohne Prüfungsstress und Selektion. Ihnen geht es darum, uns für den Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu machen, damit wir uns „produktiv in die Gesellschaft einbringen“ können, also im Berufsleben möglichst profitable und billige Arbeitskräfte sind.
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