Die Forderung für die kommende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie der IG Metall steht. 7% mehr Lohn für Ausgelernte und zusätzlich eine Pauschale von 170€ für Azubis. Das bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Wo andere Gewerkschaften bereits in den letzten Tarifrunden auf eine Festbetragforderung gesetzt haben, zieht die IG Metall jetzt nach. Anstatt einer prozentualen Entgelterhöhung einen Festbetrag zu fordern hat gleich mehrere Vorteile, da sie die Forderung greifbarer macht und zudem weniger Verdienende prozentual stärker profitieren.
So ergäben sich bei einem Azubi aus dem ersten Ausbildungsjahr eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung von satten 15%! Viele Azubis haben das zusätzliche Geld bitter nötig: Ein Drittel der Azubis wohnt bereits in einer eigenen Wohnung. Ein Selbstständiges Leben muss auch ohne die Unterstützung der Eltern möglich sein! Gerade für die Ausgelernten Kolleginnen und Kollegen wäre jedoch eine höhere Forderung notwendig gewesen, um die gestiegenen Preise der letzten Jahre auszugleichen.
Wer sich die Lebensmittelpreise anschaut oder einen Kredit abzubezahlen hat, der weiß, dass einem am Ende des Monats nicht mehr viel übrigbleibt. Während die Inflation seit 2018 23,2% betragen hat, addieren sich tabellenwirksamen Lohnerhöhungen lediglich auf 12,8%. Um diesen Reallohnverlust auszugleichen wäre also eine deutlich höhere Forderung notwendig gewesen, was sich laut Tarifbefragung der IG Metall auch viele gewünscht hätten.
Trotz alldem müssen wir gemeinsam hinter der Forderung stehen und sie mit kämpferischen Aktionen und Streiks durchsetzen! Denn obwohl die Dividenden bei über 20 der 30 DAX-Konzerne zuletzt gestiegen sind, wollen sie uns nichts abgeben von dem, was wir tagtäglich erwirtschaften.
Wir müssen aus dem Trend der Reallohnsenkung ausbrechen und dafür jedes unserer Mittel nutzen, um das Kämpfen nicht zu verlernen.
An der Seite der IG Metall stehen wir für eine kämpferische Tarifrunde!